Page 13 - Festschrift-Aktuell
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Formen soviel wie nichts kümmerte. Jj. Reiter sitzungen S. w. J. populärer machen und Zu-
zeichnete sich aber wachs bringen. Wie es mit dem Sitzungsbesuch
seit Jahren durch stand, kann aus dem Versprechen des Jj. Christ
treuen Sitzungsbe- vom 14. April ersehen werden, der den an der
such aus, indem er nächsten Sitzung exakt eintreffenden Mitglie-
Dutzend male an- dern eine Runde verspricht, während ein ande-
stelle des noch nicht rer sich für jeden zum Geschenk eines Eis ver-
oder überhaupt steigt, der Präses sollte aber deren zwei bekom-
nicht eingerittenen men. Ob es diesen Spenden zuzuschreiben ist,
Präsidenten die Sit- dass während der Periode Reiter der Sitzungs-
zung eröffnete. Im- besuch zwischen 30 und 40 Anwesenden
merhin verstand er schwankte?
es sehr gut wohl, e- Aber auch Lichtseiten gab es, indem die Kas-
nergisch zu werden, senführung des Jj. Lehmann, im Gegensatz zu
so wenn er ein ge- seinem Vorgänger, als musterhaft bezeichnet
wisses Mitglied fest anfasste, weil der betref- wurde. Die frühere Misswirtschaft hatte Schul-
fende Joldjunge, in Wahrung seiner persönli- den zur Folge gehabt, die durch Konzerte, zu
chen Interessen, unverschämt hohe Stunden- denen sich die Mitglieder freiwillig zur Verfü-
entschädigungen verrechnete; dann indem er gung stellten, gedeckt werden mussten. Ebenso
die Nachtsitzungen abschaffte, dagegen trugen häufige Preiskegeln zur Kassenstärkung
zwecks besserer Fühlungnahme mit den Passi- wesentlich bei.
ven, diesen monatlich je eine Nachtsitzung zu- Der Humor kam ebenfalls gelegentlich zur Gel-
gestand, was durch Abstimmung genehmigt tung, spendete doch Jj. Weinberg einmal 60 Ei-
wurde. Auch wurden verspätet oder gar nicht er zu einem gemeinsamen Eiertätsch. Die we-
einreitende Joldjungen je weilen mit 2 Jodeln gen zu spät kommen der Sänger wieder einmal
bestraft. Hunde durften nicht mehr mitgeno m- in Frage kommende Auflösung der Gesangsek-
men werden, die Listen der zahlreichen tion gehört auch zum gesunden Humor.
Schwänzer wurden verlesen und die Fraktions- Dagegen steht am 17. Oktober 1913 die erste
führer und die Sterbekassenverwalter sollten Erwähnung eines Antrages von Jj. Paul Huber,
künftig nicht mehr dem Vorstande angehören zur Gründung einer Sterbeunterstützungskasse
(was sich in der Folge als ein Fehler erwies). innerhalb der Sektion. Da über die Sitzung vom
Ebenso wurde ein Mitglied für sein ärgerniser- 24. Oktober kein Protokoll eingetragen ist,
regendes Verhalten im „Kindli“ und am Bun- wurde auch die verschobene Beschlussfassung
destag in Bern streng gerügt. Auch wurde der leider nicht mehr ersichtlich. Der erst vier Jahre
Schriftführer Läuter ausgeschlossen, weil er später sich verwirklichende Gedanke des Jj.
versucht hat, auf eigene Faust ein Volksfest zu Paul Huber hatte als Ausgangspunkt einen An-
veranstalten. trag von Jj. Bloch auf Schaffung einer Kranken-
Während dieser Zeit war Jj. Bloch wieder ganz unterstützungskasse, welcher Antrag aber an
besonders fleißig mit Anregungen, Anträgen der sehr berechtigten Befürchtung mangelnder
und Gründungen. So wollte er im Rahmen der Finanzen erklärli-
Sektion ein Orchester und wiederum einen Ve- cherweise scheiterte.
loklub gründen. Auch beantragte er die we- An der Generalver-
nigstens einmalige Ordensverteilung im Jahr, sammlung vom 5. De-
als Ansporn für jüngere Mitglieder, denn zember 1913 wurde
merkwürdigerweise war von Ordensverleihun- im 2. Wahlgang Ejj.
gen seit Jahren fast nirgends mehr die Rede. Joseph Scheuring ers-
Ferner beantragte er den Ausschluss der Jold- ter Präses. Er trat ei-
jungen, die nicht wenigstens eine minimale nen Mitgliederbestand
Zahl von Sitzungen besucht haben. von 65 Joldschwestern
In diesen Zeiten machte sich immer wieder das und Joldjungen, sowie
dringende Bedürfnis nach kaufmännisch unta- 112 Passiven an. Der
deliger Buchführung in der Kasse geltend. Kassenbestand betrug
Dann sollte die Wiederaufnahme der Wander- Fr. 159.--. Acht Tage darauf wurden die Frakti-