Page 16 - Festschrift-Aktuell
P. 16
ausdrücklich nur aus Liebe zur Sektion annahm nannten „Liga“ nach 1 1/2 Jahren jämmerlich zu-
und den Wunsch aussprach, es möchten die Sit- sammenkrachen sehen durften. Die meisten der
zungen besser besucht werden und ein flotterer Fahnenflüchtigen fanden aber den Weg wieder in
Zug und Geist in die Sitzungen kommen. Jold- die geordneten Verhältnisse von ,,Sicher wie
junge Jacques Jold,“ wo sie durch vermehrten, Eifer für die nun
Hochstrassers ers- erkannt gute Sache ihren Irrtum gutzumachen
te wesentliche sich bestrebten. Die Initianten dieser heillosen
Amtshandlung be- Verwirrung aber sind für alle Zeiten gerichtet.
stand in der Ab- Die erste Periode des Jj. Hochstrasser verlief re-
schiedsfeier vom lativ friedlich und anscheinend lukrativ für die
14. Januar 1916, Kasse. Nachdem Jj. Hochstrasser einen Kassen-
für die in den bestand von Fr. 300.-- antreten musste, wies die
Krieg ziehenden erste Halbjahresrevision einen solchen von Fr.
Jj. Scheuring und 1197.60 auf.
Emil Braun. Man Mit den Kriegsereignissen in direktem Zu-
scheint sich so all- sammenhang waren die Abschiedsfeiern der Jj.
gemach mit diesen Lulu Felder und Fritz Hahn, die einberufen wur-
Wegzügen abge- den. Die alljährliche Gedenkfeier für den vor dem
funden zu haben, Feind gefallenen Jj. Salzberger, sowie zur Festsit-
denn der Schrift- zung vom 17. November einlaufende Kartengrü-
führer verliert nicht mehr so viele Worte damit. ße der im Lazareth verwundet liegenden Jj. Hölzl
In diesem Protokoll steht die erste Erwähnung und Nagler. Nach dieser Sitzung gab es eine fei-
des nachmaligen Präses Walter Schultheiß, als erliche Polonaise zu Mitglied Wollbrett, die Auf-
Gast, der dann am 28. Februar 1916 aktiv aufge- sehen erregte.
nommen und so Joldjunge wurde. „Und wer's Ausser oben erwähnter Sonderbündelei mit der so
zum Korporal erst gebracht, der steht auf der genannter „Liga“ brachten gewisse gewerk-
Leiter zur höchsten Macht.“ schaftliche Probleme, die bei „Sicher wie Jold“
Dann kam der Umzug ins neue Vereinslokal. nicht erörtert oder gelöst werden durften, und da
Das Restaurant „Helvetia“ an der Kasernenstra- die Begleiterscheinungen des Krieges doch nach
ße, wo die erste Sitzung am 5. Mai 1916 statt- Abhilfe der gegebenen Verhältnisse zu rufen
fand. schienen, im Jahre 1917 die Gründung des
Am 14. April lief ein Kartengruß vom Kanonier Schweizerischen „Artisten-Verbandes“ unter der
Reiter ein, von dessen Wegzug nichts vorge- Leitung des Joldjungen Marcelli-Weiler zustande.
merkt steht. Ein Frühlingsfest in der "Alham- Es gab wieder schwere Verluste für S. w. J., doch
bra“, am 21. Mai brachte Fr. 182.-- in die Kasse. waren viele, durch die Erfahrung mit der „Liga“
Interessant ist die Feststellung, dass es in den gewitzigt, immerhin bei S. w. J. geblieben, so
Sitzungen seit dem Austritt des ehemaligen Jj. dass sie dann, als auch diese Eigenbrötelei, aller-
Bloch viel ruhiger und friedlicher zuging. Dage- dings nach Erreichung einiger materiellen Vortei-
gen machte dieser sich immerhin bemerkbar, in- le, dank der Arbeiterunion, nach kurzer Zeit
dem er an die Jj. schweizerischer Nationalität wieder in den Orkus fuhr, nicht zwischen Stuhl
Einladungszirkulare versandte, zur Gründung und Blank zu liegen kamen. wiederum waren es
eines Verbandes, zum Schutze gegen ausländi- die alten braven Joldjungen, die unentwegt der
sche Überangebote auf nationalem Boden. Ei- Stamm unserer Sektion blieben. Nach dem
nige verblendete und abtrünnige Jj. gingen denn Sturm kam wieder Sonnenschein.
auch auf den Leim, und unter großem Reklame- Außer diesen zwei großen Anstürmen auf die
aufwand kam die „Berufs-Artisten- und Musi- Existenz der Sektion, hatte Jj. Hochstrasser
ker-Liga zustande, die der Sektion Zürich von „ noch andere unangenehme Dinge über sich er-
“
Sicher wie Jold“ eine zeitlang einen so empfind- gehen zu lassen. So liefen immer wieder Kla-
lichen Abbruch tat, dass kaum mehr ein halbes gen ein über das Gebahren gewisser Konzert-
Dutzend Aktivmitglieder vorhanden waren. wirte, mit denen sich der Vorstand befassen
Aber die Fahnentreue dieser Wackern und ihre musste. Dann kam die Aufforderung der Ver-
Ausdauer wurde dadurch belohnt, dass sie das in bands-Verwaltung zur Zeichnung von 5000
böswilligstem Sinne gegründete Werk der so ge- Mark Kriegsanleihe, auf was aber Zuwarten be-