Page 301 - Der widerlegte Darwinismus
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Irreduzible Komplexität


                  Die Biochemie des Gesichtssinns
                  In seinem Buch Darwins Black Box (Darwins schwarzer Kasten) führt
             Michael Behe aus, dass die Struktur der lebenden Zelle und anderer bio-
             chemischer Systeme für Darwin und seine Zeitgenossen unbekannte
             "Black Boxes" gewesen sind. Darwin nahm an, diese besäßen einfache
             Strukturen und könnten zufällig entstanden sein. Die moderne Biochemie
             hat die schwarzen Kästen nun geöffnet und die irreduzibel komplexe
             Struktur des Lebens enthüllt. Behe schreibt, aufgrund des damaligen
             Standes der Wissenschaft seien Darwins Überlegungen zur Entstehung
             des Auges überzeugend erschienen:
                  Darwin überzeugte viele davon, ein modernes Auge könne sich schrittwei-
                  se aus einer simpleren Struktur entwickelt haben, doch er versuchte nicht
                  einmal, zu erklären, wo er seinen Ausgangspunkt - den relativ einfachen
                  lichtempfindlichen Fleck - her hatte. Im Gegenteil, er tat die Frage nach dem
                  elementaren Ursprung des  Auges ab... Er hatte einen ausgezeichneten
                  Grund, die Frage zu verweigern: Ihre Beantwortung lag vollständig jenseits
                  der Möglichkeiten der Wissenschaft des 19. Jahrhunderts. Wie das Auge
                  funktioniert - was also geschieht, wenn ein Photon auf die Retina trifft -
                  konnte zu jener Zeit schlicht nicht beantwortet werden. 353

                  Wie  also arbeitet dieses für Darwin vermeintlich simple System
             wirklich? Wie nehmen die Zellen in der retinalen Schicht des Auges die
             auf sie einfallenden Lichtstrahlen wahr?
                  Die Antwort ist kompliziert. Wenn Photonen auf die Retinazellen
             treffen, lösen sie eine Kettenreaktion aus, einen Dominoeffekt. Der erste
             der Dominosteine ist das 11-cis-Retinal Molekül, das auf die Photonen
             reagiert. Wenn es von einem Photon getroffen wird, ändert das Molekül
             seine Form und in der Folge auch die Form eines Proteins namens
             Rodopsin, mit dem es fest verbunden ist. Dadurch bindet sich das
             Rodopsin an ein weiteres zellresidentes Protein, das Transdusin.
                  Bevor es die Transdusinbindung eingeht, ist das Rodopsin an ein
             GDP Molekül gebunden. Beim Eingehen der Verbindung mit Rodopsin
             gibt das Transdusin das GDP Molekül frei und bindet sich an ein GTP
             Molekül. Der neu entstandene Molekülkomplex aus den beiden Proteinen
             Rodopsin und Transdusin sowie dem GTP Molekül wird "GTP-
             Transdusin-Rodopsin" genannt.
                  Doch der Prozess hat gerade erst begonnen. Der neue GTP-


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