Page 351 - Der widerlegte Darwinismus
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Die wahre Essenz der Materie
gelangen, durchschnitten würden, dann wäre es unmöglich, dass der
Geschmack von irgendetwas, das wir essen, unser Gehirn erreicht.
Folglich verlören wir vollständig unseren Geschmackssinn.
Wir können nie sicher sein, dass der Geschmack, den wir selbst an
einer Nahrung empfinden und der Geschmack, den eine andere Person
an der gleichen Nahrung empfindet derselbe ist; oder dass eine Stimme,
die wir hören und die dieselbe Stimme, die eine andere Person hört, "die-
selben" sind. Über diese Tatsache bemerkt Lincoln Barnett:
Niemand kann wissen, ob man selbst die rote Farbe oder die Note "C" wie
eine andere Person wahrnimmt oder nicht. 400
Wenn wir unseren Tastsinn untersuchen, sehen wir, dass es dabei
genauso ist. Wenn wir einen Gegenstand berühren, werden alle
Informationen, die uns helfen, die Umwelt und die Gegenstände zu
erkennen, durch die Sinnesnerven in der Haut zum Gehirn übermittelt.
Das Gefühl des Tastens entsteht in unserem Gehirn. Erwartungsgemäß ist
der Ort, an dem wir den Tastsinn wahrnehmen, nicht unsere
Fingerspitzen oder unsere Haut, sondern das Zentrum des Tastsinns im
Gehirn. Als Folge der Deutung der elektrischen Signale durch unser
Gehirn empfinden wir unterschiedliche Gefühle wie Härte oder
Weichheit, Kälte oder Hitze, die die Gegenstände kennzeichnen. Wir
erhalten alle Einzelheiten die nötig sind, um einen Gegenstand zu erken-
nen, durch diese Reize. Die Überlegungen der Philosophen Bertrand
Russell und Ludwig. Wittgeinstein hierzu lauten wie folgt:
...Ob eine Zitrone tatsächlich existiert oder nicht und durch welchen Prozess
sie entstanden ist, kann nicht gefragt und nachgeforscht werden. Die
Zitrone besteht nur aus einem Geschmack, der durch die Zunge ermittelt
wird, einem Geruch, der durch die Nase verspürt wird, einer Farbe und
Form, die mit dem Auge gesehen wird. Und nur diese Eigenschaften, kön-
nen die Aufgabenstellung einer wissenschaftlichen Forschung und dessen
Beschluss bilden. Die Wissenschaft kann niemals wissen, wie die sachli-
che Welt ist. 401
Es ist für uns unmöglich, die materielle Welt zu erreichen. Alle
Gegenstände um uns herum sind tatsächlich nur eine Summe von
Wahrnehmungen wie das Sehen, Hören und Berühren. Unser Gehirn, das
die Daten im Zentrum der Wahrnehmungen interpretiert, konfrontiert
uns unser Leben lang nicht mit dem Original der Materie, sondern mit
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