Page 106 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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104 DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT
eine Frau, die ihr Leben in solch einer Umgebung führt, assimiliert
unweigerlich auch selbst alle Eigenschaften des Gangstertums.
Brüllend auf den Straßen mit anderen zu streiten, Drohungen,
Beleidigungen und Verwünschungen auszustoßen und sich mit den
anderen Frauen oder Jungen der Umgebung in die Haare zu gera-
ten sind ganz gewöhnliche Ereignisse in ihrem Alltag. Auf diese
Weise versucht sie, ihrer Umgebung kundzutun, dass sie eine streit-
lustige Person ist und dass man sich besser vor ihr in Acht nehme.
In der ignoranten Gesellschaft findet auch ein ständiger
“Wettstreit um Vorrang” unter denen statt, die dem Gangsteridol
huldigen. Es gibt Richtlinien und Voraussetzungen, denen man fol-
gen, bzw. die man erfüllen muss, um den Gangstertypen zu ver-
körpern. Einer der wichtigsten Faktoren, die einen Gangster aus-
machen, ist sein Verhalten. Sein sprachlicher Ausdruck, sein Gang,
sein Gestikulieren, sein Gesichtsausdruck und seine Körperhaltung
haben einen gewissen Stil. Dazu gehören kalte Blicke, die an
Emotionen höchstens Hass, Zorn oder Verachtung erkennen lassen,
wortlose Kommunikation durch Blicke und Mimik, und falls
Sprache benützt wird, Verwendung spezieller Redewendungen
und Ausdrücke und Anwendung eines klischeehaften
Gangsterjargons. Ohne die geringsten Bedenken in Wort und Tat zu
übertreiben und in Extreme zu gehen, sind die grundlegenden
Merkmale des Gangstertums. Eine Vorstrafe zu haben, ist eine una-
blässige Auszeichnung die ihn einen gewissen Rang einräumt. Alle
Arten der Gewalttätigkeit, wie Mord, Körperverletzung und aso-
ziales Benehmen, wie Streit, Trunkenheit und Randalieren – sind
annehmbare Beiträge, durch welche sich die Teilnehmer in diesem
abscheulichen Konkurrenzkampf um die Spitzenpositionen im
Gangstertum messen. Wer diese Eigenschaften am besten verkör-
pert, wird in der ignoranten Gesellschaft als ein echter Gangster