Page 103 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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Die moralischen Werte der Ignoranz 101
wegen” geheißen wird, wobei diese Verwegenheit tatsächlich an
Wahnsinn grenzt. Solch ein Mensch lässt andere immer fühlen, dass
er vor nichts und niemandem Angst hat, und dass er alles tun kann,
was er will, weil er keinerlei Gesetze und Regeln anerkennt, ob es
sich dabei um grundsätzliche Menschenrechte, gesellschaftliche
Verhaltensmaßregeln oder das Gesetz des Landes handelt.
Solch ein Mensch ist nicht geneigt, seinen Zorn zu unterdrücken,
wenn er in Zorn gerät. Ganz im Gegenteil, da Zorn und Hass
grundsätzliche Bestandteile der Gangstermoral sind, die er auslebt,
bedarf er keines Grundes zornig zu sein und kann diesen
Leidenschaften freien Lauf lassen, selbst wenn alles in bester
Ordnung ist und er sich in einer behaglichen und unbeschwerten
Atmosphäre befindet. Was tatsächlich Furcht in seiner Umgebung
verbreitet, ist dieser grundlose Zorn und sein unfreundliches
Verhalten. Dieses grobe Gehabe, das von den anderen Menschen als
eine Warnung verstanden wird, wie etwa: »... ist irgend jemand
lebensmüde?«, schüchtert sie ein und veranlasst sie, alles zu tun,
um diesen Menschen zufrieden zu stellen und nicht zum Opfer sei-
nes Zorns zu werden. Dies jedoch ist eine der Auswirkungen, auf
die jemand, der die Kultur des Gangstertums pflegt, abzielt, und
auf diese Weise verschafft er sich das Gefühl, anderen überlegen zu
sein und Macht über sie zu haben.
Jemand, der die Geisteshaltung eines Gangsters hat, scheut sich
nicht, auf die Menschen, die ihn umgeben, körperliche oder seeli-
sche Gewalt auszuüben. Es ist ihm egal, ob diese Menschen seine
Verwandten sind oder Fremde. Türen mit Gewalt einzubrechen,
üble Drohungen und Beschimpfungen auszustoßen, hasserfüllte
Blicke um sich zu werfen, überschäumende Wutausbrüche, aus
vollem Hals zu schreien, andere Menschen zu beleidigen, verach-
ten, verwünschen und verfluchen, sind Auswüchse dieser