Page 99 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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Die moralischen Werte der Ignoranz 97
lich behinderte Person in einem öffentlichen Verkehrsmittel freizu-
geben. Obwohl sie nicht hungrig sind und sich gutes Essen leisten
können, verzehren sie gierig irgend etwas, nur weil es kostenlos
angeboten wird. In ähnlicher Weise stellen sie sich in
Einkaufszentren, wo kostenlose Muster ausgegeben werden mehr-
mals an, um mehr Muster zu bekommen und dabei haben sie, was
noch schlimmer ist, die Angewohnheit sich vorzudrängen. Sie glau-
ben, dass solches Benehmen von Schlauheit zeugt und halten dieje-
nigen, die genügend Selbstachtung haben, sich nicht so primitiv zu
gebärden, für dumm.
Es ist offenbar, dass das, was sie als Schlauheit bezeichnen, ledig-
lich Selbstsucht und Eigeninteresse ist und die Leute, die sie dumm
heißen, sind es, welche die Charakterstärke haben, sich nicht auf
jenes niedrige Niveau erniedrigen zu lassen.
Ein Mensch, der sich an die moralischen Richtlinien des Qurans
hält, benimmt sich in höchst würdiger Art und Weise und, unge-
achtet der Bedürftigkeit seiner Umstände, beugt er sich nie einer
Sache, die seiner eigenen oder der Menschenwürde anderer
Abbruch tun könnte.
Sehnsucht
Eine herausragende Charakteristik die sich über alle Schichten
der ignoranten Gesellschaft erstreckt, von den Bewohnern der
Ghettos bis hin zum Jet Set, ist die Tatsache, dass sie sich nach
Dingen sehnen, die sie nicht haben können. Im Gegensatz zu der
weit verbreiteten Ansicht, ist solches Sehnen nicht ein spezielles
Merkmal bestimmter Gesellschaftsschichten, sondern es ist eine
Eigenschaft, die auf allen sozialen Ebenen vorherrscht. Da die Leute
es jedoch in gewisser Weise erniedrigend empfinden, vermeiden sie
es generell zuzugeben, dass sie eine Tendenz dazu haben, sich nach