Page 100 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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98 DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT
Dingen zu sehnen, die sie nicht haben können, und hängen diese
Schwäche einfach den ’anderen’ an.
Wie in allen anderen Dingen wurde das ideale Modell nicht von
den Leuten selbst, sondern von der ignoranten Gesellschaft
bestimmt. Die Eigenschaften, die erforderlich sind, um einen gewis-
sen Grad an gesellschaftlicher Anerkennung zu erzielen, sind
jedermann bekannt: eine gute Ausbildung zu haben, einige
Fremdsprachen zu beherrschen, weitgereist zu sein, Stammgast in
populären Bars und Restaurants zu sein, modebewusst zu sein, teu-
re Wagen zu fahren und über eine Auswahl angesehener
Kreditkarten zu verfügen. Das sind die Faktoren, die einen als
jemanden von Wichtigkeit in der Gesellschaft erscheinen lassen,
und all das zu genießen, ist auch die Lebensweise, nach der sich die
ignoranten Menschen sehnen. (Nebenbei bemerkt ist es wohl selbst-
verständlich, das eine gute Bildung und die Fähigkeit einige
Fremdsprachen zu sprechen, persönliche Errungenschaften sind,
doch es ist ein Fehler, Fähigkeiten nur zum Angeben zur Schau zu
stellen.)
Für die Mehrzahl der Leute jedoch ist das Erreichen eines geho-
benen Lebensstils unvorstellbar und das ist der Punkt, wo das
Sehnen nach dem Leben der anderen Leute beginnt. Diejenigen, die
nicht in der Lage sind solch ein Leben zu führen, versuchen die
Achtung derer zu gewinnen, die besser gestellt sind, indem sie
zumindest vorgeben, wie jene zu sein.
Diejenigen, dagegen, die den Lehren des Qurans folgen, sind
sich bewusst, dass all die Dinge, nach denen sich die Leute in die-
sem Leben sehnen, keine Dauer haben. Diese Tatsache, die von eini-
gen Menschen erst im Jenseits begriffen werden wird, ist den
Gläubigen wohl bekannt. Deshalb sehnen sich die Gläubigen nie
nach einem anderen Lebensstil als dem, der vom Quran als gut dar-