Page 131 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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Abwegige religiöse Vorstellungen der Ignoranten 129
Tatsache, jedoch, dass sie es versäumen, dem Jenseits die gebühren-
de Beachtung zu geben, verursacht ihnen eine innerliche Unruhe
aufgrund derer ihr Geist sie hin und wieder zur Buße ermahnt,
doch an diesem Punk verspüren sie dann das Bedürfnis, sich mit
Vorwänden zu beruhigen, wie: ’Es ist noch zu früh, mich religiösen
Belangen zu widmen...’, oder ’... gegenwärtig habe ich eine ganze
Reihe vorrangiger Aufgaben, auf die ich mich konzentrieren muss,
doch eines Tages werde ich mich ernsthaft mit der Religion befassen.’
Dieser besagte ’eine Tag’ jedoch bedeutet die späteren Jahre des
Lebens, wenn man die Nähe des Todes spüren kann.
Diese Leute schieben es auf die letzten Jahre ihres Lebens hinaus,
sich auf geistliche Dinge zu besinnen. Sie sind der Ansicht, dass die
Reifejahre dazu verwendet werden sollten, das beste aus dem
Leben herauszuholen, da sie andernfalls, wie sie denken, ihr Leben
verschwenden würden. Abgesehen davon wäre es, aufgrund der
körperlichen Beschwerden, die hohes Alter mit sich bringt, ohnehin
schwierig, das Leben dann noch voll zu genießen, und so entsch-
ließen sie sich, sich erst in den späten Jahren religiös zu engagieren,
während sie die ganze Zeit über dem innerlichen Unbehagen aus-
gesetzt sind, nicht den Weg der Wahrheit zu beschreiten.
Diese Einstellung ist weit verbreitet unter den ignoranten
Leuten, doch wenn es nur hohes Alter ist, das solch eine Umkehr
bewirken kann, so erscheint die Aufrichtigkeit dieser Leute doch
sehr zweifelhaft. Letztlich ist es keine ehrliche Verhaltensweise, sich
in jungen Jahren stets gegen eine Besinnung auf das Jenseits geistig
zu verschließen und niemals Allahs zu gedenken, bis man schließ-
lich das Greisenalter erreicht hat, und selbst dann noch zu erwarten,
Vergebung für alle schlechten Handlungen zu finden.
Zweifelsohne ist es möglich sich jederzeit in Buße zu Allah
umzuwenden (außer, wenn der Tod bereits ’vor der Tür steht’).