Page 82 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
P. 82
80 DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT
ihren Argumenten Nachdruck geben. Das auffallendste Merkmal
dabei sind der Ton und die Lautstärke, die sie verwenden. Die igno-
ranten Leute nehmen an, dass sie siegreich aus einer Auseinander-
setzung hervorgehen, wenn sie schreien und die Stimme ihres
Gegners ertränken und deshalb sprechen sie mit lauter Stimme. In
der geladenen Atmosphäre, die dadurch geschaffen wird, hat der
Widerstreit auch körperliche Auswirkungen auf die Debattieren-
den. Ihre Erregung zeigt sich im Erröten ihrer Köpfe und im
Anschwellen ihrer Venen an Hals und Stirn. Ihre Gesichter nehmen
einen wilden Ausdruck von Ärger an, was ihre Gesichtszüge bis zur
Hässlichkeit verzerrt. Sie können nicht ruhig bleiben, sondern ver-
suchen, ihr Gegenüber einzuschüchtern. Sie unterbrechen sich
gegenseitig, oder sprechen zur gleichen Zeit, ohne den anderen
anzuhören. Wenn Einer ruhig bleibt, provoziert ihn der Andere und
versucht, ihn in ein Streitgespräch zu verwickeln. Sie kommen erst
dann aus dieser angespannten Stimmung heraus, wenn ihr Gegner
aufgibt.
Gläubige Menschen dagegen erfahren niemals einen derartigen
Geisteszustand. Sie akzeptieren, dass es immer einige Leute gibt,
die ein größeres Wissen oder tieferes Verständnis haben, und beste-
hen niemals darauf, ihre Überzeugungen durchzusetzen, wenn sie
eines besseren belehrt werden. Wenn sie mit einem Thema nicht
vertraut sind, enthalten sie sich schlicht, irgendwelchen Meinungen
Ausdruck zu geben. Gleicherweise vermeiden sie unfruchtbare
Unterhaltungen und geben Hörensagen keine Beachtung. Mit solch
einer Einstellung geben die Gläubigen von vornherein Acht, sich
nicht an einem Streit zu beteiligen. Ihre Unterhaltungen führen nie
zu einem toten Punkt. Sie finden völlige Erleichterung und Frieden
dabei, Probleme zu lösen und Konflikte zu schlichten. Wenn sie kei-
ne Information bezüglich einer Sache haben, ziehen sie es vor,