Page 86 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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84              DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT


             Gebrechen, ein falsch ausgesprochenes Wort, die körperliche
             Gestalt eines Menschen, selbst Niesen oder Schluchzen werden ver-
             spottet. Entsprechend den Normen der ignoranten Gesellschaft ist
             Stolpern und Hinfallen (anderer) etwas, worüber man stundenlang
             lachen kann. Ein Mensch, der aus diesem Grund verlacht wird,
             fühlt sich gedemütigt. Deswegen gibt er vor, es mache ihm nichts
             aus, selbst wenn er sich verletzt fühlt und um dem Ausdruck zu
             geben, dass es ihm nichts ausmache, verlacht zu werden, stimmt er
             in das Gelächter über sich selbst mit ein.
               Die Leute sind ständig beängstigt, dass sie möglicherweise
             wegen irgendeines Versagens oder aufgrund ihres  Aussehens
             lächerlich erscheinen mögen. Jemand, der z.B. einen Sprachfehler
             hat fühlt sich selbst unbehaglich, mit seinem besten Freund zu spre-
             chen und schweigt deshalb die meiste Zeit. In solch einer
             Umgebung muss jeder davor auf der Hut sein, verlacht zu werden.
               Spotten ist jedoch nicht auf eine bestimmte Gesellschaftsschicht
             beschränkt; es ist weit verbreitet in höheren Gesellschaftsschichten,
             in Ghettos, am Arbeitsplatz, in Schulen, kurz gesagt, überall dort,

             wo die ’sittlichen Werte’ der Ignoranz vorherrschen, noch ändert es
             sich mit der Kultur oder der Zivilisationsstufe. Auf alle Fälle macht
             es das Leben des Einzelnen zur Drangsal, indem er ständig Acht
             geben und sich bemühen muss, dem Gespött der anderen zu ent-
             rinnen.
               Menschen jedoch, die sich die moralischen Werte des Qurans zu
             eigen machen, werden niemals ihre Mitmenschen behelligen. Die
             Gläubigen wissen, dass Schwächen speziell von  Allah für den
             Menschen geschaffen wurden. Diese Tatsache schafft die Grundlage
             zum  Austausch zwischen den Menschen und dementsprechend
             wird dem Behinderten, dem Leidtragenden oder jemandem, der
             eine Schwäche hat, Mitleid und Verständnis anstelle von Hohn und
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