Page 90 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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88 DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT
lösen, anstatt sie zu übertreiben und zu einer Quelle der Trübsal zu
machen.
Weinen
Das Verlangen, Tränen zu vergießen ist eine der Nebenwirkun-
gen, die Empfindsamkeit mit sich bringt, wobei dieses Verlangen
keine vernunftmäßige Grundlage hat; es gibt, schlicht, keinen
Grund dafür. Die ignoranten Leute, insbesondere Frauen, glauben,
dass Weinen ein ebenso grundsätzliches Bedürfnis ist, wie Essen,
Trinken und Schlafen. Der gleiche Aberglauben besagt, dass sich ein
Mensch, wenn er diesem Bedürfnis nicht nachkommt, aus Kummer
und Sorge allerlei Krankheiten zuziehen kann und daher Verlassen
sich die ignoranten Leute aufs Weinen als ein Mittel der
Erleichterung.
Abgesehen davon ist der negative und verzweifelte Ausblick der
ignoranten Leute ein weiterer Faktor, der sie zum Weinen anregt.
Mit diesem Ausblick finden sie stets einen Grund es zu tun. Anstatt
ihre Probleme zu lösen oder die wahrscheinlichen Gründe des
Kummers zu beseitigen, ziehen sie es vor, nur zu heulen. Sie haben
großes Interesse, sich gehen zu lassen und erfreuen sich dieses
Erlebnisses sobald sie einen ’triftigen’ Grund dafür finden.
Diese Einstellung wird in allen Gesellschaftsschichten vertreten,
speziell von Frauen, aufgrund tief eingeprägter sozialer
Verhaltensklischees. In den meisten Kulturen ist Weinen für das
männliche Ideal tabu, während es für Frauen erstrebenswert ist. Es
ist ein ignorantes Konzept, das daran festhält, dass Frauen auf-
grund dessen, dass sie körperlich schwächer als Männer sind, auch
geistlich schwach sein müssen. Aus diesem Grund erwarten die
Ignoranten, dass Frauen stark von Ereignissen beeinflusst werden
und lange Zeit unter diesem Einfluss bleiben, und die Frauen zei-