Page 153 - Das Wunder des Auges
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HARUN YAHYA

            tanen Entstehung weithin akzeptiert, die davon ausgeht, dass nicht leben-
            de Materialien zusammen kommen und lebende Organismen bilden kön-
            nen.   Man    glaubte   beispielsweise,  Insekten   entstünden    aus
            Nahrungsmittelresten und Mäuse aus Weizen. Obskure Experimente wur-
            den ausgeführt, um solche Theorien zu beweisen. So legte man
            Weizenkörner auf ein schmutziges Tuch und wartete auf die Mäuse, die
            doch nach einer Weile auftauchen mussten.
                 Auch Maden, die sich in faulendem Fleisch entwickelten, galten als
            Beweis für die spontane Entstehung. Erst viel später fand man heraus, das
            die Würmer nicht spontan im Fleisch auftauchten, sondern dass deren
            Larven von Fliegen dort abgelegt werden, unsichtbar für das menschliche
            Auge.
                 Noch als Darwin den Ursprung der Arten schrieb, war die Auffassung,
            Bakterien entstünden aus toter Materie, in der wissenschaftlichen Welt all-
            gemein anerkannt.
                 Doch fünf Jahre nach dem Erscheinen von Darwins Buch stellte Louis
            Pasteur    nach    langen    Studien    und    Experimenten     seine
            Forschungsergebnisse vor, die die spontane Entstehung, ein Meilenstein in
            Darwins Theorie, widerlegten. In seiner triumphalen Vorlesung im Jahr
            1864 an der Sorbonne sagte Pasteur: „Die Doktrin der spontanen
            Entstehung wird sich nie von dem tödlichen Schlag erholen, den ihr dieses
            simple Experiment versetzt hat.“ 1
                 Die Advokaten der Evolutionstheorie bestritten diese Entdeckungen.
            Doch als die sich weiter entwickelnde Wissenschaft die komplexe Struktur
            einer lebende Zelle aufdeckte, geriet die Vorstellung, Leben könne zufällig
            entstehen, noch weiter in die Sackgasse.


                 Ergebnislose Bemühungen im 20. Jahrhundert
                 Der erste Evolutionist, der im 20. Jahrhundert das Problem des
            Ursprungs des Lebens aufgriff, war der russische Biologe Alexander
            Oparin. Er stellte in den 1930er Jahren mehrere Thesen auf, mit denen er
            die Möglichkeit der zufälligen Entstehung beweisen wollte. Seine Studien
            waren jedoch erfolglos und Oparin musste eingestehen:


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