Page 155 - Das Wunder des Auges
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HARUN YAHYA
steht darin, dass selbst die scheinbar simpelsten Organismen eine außeror-
dentlich komplexe Struktur aufweisen. Eine lebende Zelle ist komplizierter
aufgebaut, als jede vom Menschen erfundene Technik. Auch heute kann ei-
ne Zelle selbst in den modernsten Laboratorien der Welt nicht mit Hilfe or-
ganischer Chemie künstlich erzeugt werden.
Die Voraussetzungen zur Zellbildung sind schon rein quantitativ zu
hoch, um durch zufällige Ereignisse erklärt werden zu können. Die
Wahrscheinlichkeit, dass Proteine – die Bausteine der Zelle – sich zufällig
synthetisieren, beträgt für ein durchschnittliches, aus etwa 500
Aminosäuren bestehendes Protein 1 zu 10 hoch 950. Mathematisch gilt
schon eine Wahrscheinlichkeit, die kleiner ist als 1 zu 10 hoch 50 als unter
praktischen Gesichtspunkten gleich Null.
Das DNS Molekül, das sich im Zellekern befindet und in dem die ge-
netische Information gespeichert ist, ist eine Datenbank, die kaum zu be-
schreiben ist. Würde man die in der DNS enthaltenen Informationen auf-
schreiben, so entstünde eine Enzyklopädie mit etwa 900 Bänden zu je 500
Seiten.
Hier ergibt sich denn auch folgendes
Dilemma: Die DNS kann sich nur replizieren mit
Hilfe spezieller Proteine, den Enzymen. Doch
die Synthese dieser Enzyme kann nur stattfin-
den anhand der in der DNS gespeicherten
Information. Da also beide – DNS und Enzyme –
voneinander abhängen, müssen beide gleichzei-
tig existieren, damit eine Replikation stattfinden
kann. Insofern ist das Szenario, in dem das
Leben sich selbst generiert, an einem toten
Punkt angelangt. Prof. Leslie Orgel, ein
Evolutionist an der Universität von San Diego,
Kalifornien, gibt diese Tatsache in der
Septemberausgabe 1994 des Scientific American
zu:
Es ist extrem unwahrscheinlich, dass
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