Page 37 - Das Wunder des Auges
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HARUN YAHYA

            Menge hergestellt und dieselbe überschüssige Menge absorbiert. Was noch
            wichtiger ist: dieser Vorgang erfolgt konstant in jedem menschlichen Auge.
                 In dieser Hinsicht ist das Auge einem Aquarium ähnlich, das an ei-
            nem Ende aufgefüllt und am anderen ausgeleert wird: Wenn der
            Wasserfluss blockiert wird, fließt es über. Wenn dagegen das Wasser von
            der Quelle abgeschnitten wird, wird das Aquarium austrocknen.
            Gleichermaßen wird die Menge an Flüssigkeit, die in Tanks in vielen indu-
            striellen und chemischen Anlangen enthalten ist, von computergesteuer-
            ten Kontrollsystemen aufrechterhalten. Diese Systeme, die sehr feine
            Messungen und Berechnungen erfordern, werden von spezialisierten
            Ingenieuren programmiert und überwacht. Jede Unordnung im System
            kann zu einer Katastrophe führen.
                 Um das Gleichgewicht in einem so kleinen Körper wie die Flüssigkeit
            im Auge sicherzustellen, müssen die Messungen und Berechnungen noch
            feiner und präziser sein. Die geringste Ungenauigkeit, kleiner sogar als
            bloße Millimeter, würde zu Blindheit führen. In einem gesunden Auge hin-
            gegen bleiben diese Berechnungen und der Kreislauf dieser Flüssigkeit im
            Auge während eines ganzen Lebens im Gleichgewicht. Dass diese
            Flüssigkeit existiert, ist ein Wunder, aber die Tatsache, dass genau diese
            Flüssigkeit vorsichtig hergestellt und exakt absorbiert wird, ist ein noch
            größeres Wunder, über das man zutiefst nachdenken sollte.
                 Aber was, wenn dieses sensible Gleichgewicht der Augenflüssigkeit
            unterbrochen wird, wie in einem überfließenden Aquarium? Wenn diese
            Flüssigkeit nicht richtig absorbiert oder die Produktion der Flüssigkeit un-
            nötig erhöht wird, führt dies zu einem ziemlich schmerzhaften Zustand be-
            kannt als Glaukom, merklich an einem anormal hohen Druck innerhalb
            des Augapfels. Dies verursacht intensives Unbehagen und manchmal
            Verlust des Sehens. Der Augapfel bläst sich wie ein Ballon auf, bereit zum
            Platzen, und der geringste Schlag kann ihn zerreißen.
                 Wie bei den meisten anderen körperlichen Prozessen, ist es natürlich,
            dass Sie sich dessen nicht bewusst sind, dass die Augenflüssigkeit ständig
            in ihr Auge und aus dem Auge heraus befördert wird – bis Sie dieses Buch
            gelesen haben. Manche Menschen allerdings erfahren über die Existenz
            dieser Flüssigkeit auf dem harten Weg, durch die Entwicklung eines
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