Page 131 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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Harun Yahya
Klangvolumen des Orchesters. Jedes einzelne Gen ist so unverzichtbar wie ein Musikinstrument, aber hier für die
Entwicklung des menschlichen Gehirns, und es muss “gestimmt“ sein, um funktionierende Neuronen und
Neuronentransmitter zu ermöglichen. Aber aus einem Gen entsteht ebenso wenig Vernunft, wie aus einer Violine
oder einer Piccoloflöte eine Sonate entsteht.“ 191
Collins widmet das Ende seines Artikels einer damit zusammenhängenden Frage, nämlich jener, warum
menschliche Eigenschaften sich nicht der DNS verdanken, und er verweist auf den Glauben an eine göttliche
Schöpfung:
“Für viele unter uns gibt es noch einen weiteren gewichtigen Grund, weit entfernt von der meist mechanistischen
Denkweise der Wissenschaft, um die Vorstellung zurückzuweisen, dass die DNS die alleinige Substanz unseres
Menschseins ist. Es ist der Glaube an eine höhere Kraft oder Intelligenz ... Für die meisten Wissenschaftler und
Schriftsteller gilt er als Aberglaube. [Was ein großer Irrtum ihrerseits ist!). Richard Dawkins zum Beispiel glaubt
entdeckt zu haben, dass “wir von der DNS konstruierte Maschinen sind, deren einziger Zweck darin besteht,
Kopien von sich selbst anzufertigen ... Darin liegt die einzige Existenzberechtigung jeglichen Lebewesens.“
Tatsächlich? Gibt es wirklich nicht mehr über den Menschen zu sagen, als dass er sich von Bakterien oder
Schnecken unterscheidet?
Können die Genforschung und die Molekularbiologie wirklich an die Stelle treten all des Wissens um die Frage
von richtig oder falsch, das es in allen menschlichen Hochkulturen zu allen Zeiten gegeben hat? Kann sie für jene
selbstlose Form der Liebe verantwortlich sein, die die alten Griechen agape nannten? Kann sie erklären, was
Menschen dazu bringt, sich für andere Menschen zu opfern, obwohl sie dadurch ihre eigene DNS aufs Spiel set-
zen? Das meiste von dem, was uns evolutionistische Biologen an Erklärungsmodellen für menschliches Verhalten
und die angebliche Rolle der Gene dabei anbieten, klingt in unseren Ohren ziemlich hohl.
Mittlerweile ist die Behauptung, dass nur die Wissenschaft alle Geheimnisse unserer Existenz in Händen hält, zu
einer eigenen Religion geworden ... Gewiss: Die Wissenschaft ist der einzige Weg, um die Natur zu verstehen.
Aber sie liefert uns keine Anhaltspunkte für die Leugnung der Tatsache, dass es Aspekte der menschlichen
Identität außerhalb der Natursphäre und somit außerhalb der Wissenschaftssphäre gibt.“ 192
Wie Collins anmerkt, können Molekülketten aus Kohlenstoff-Wasserstoff-Stickstoff-Sauerstoff-Elementen
unmöglich einen Menschen ausstatten mit Gefühlen wie Liebe, Hingabe, Kunstgenuss, Entspannung,
Muttergefühlen, Begierde oder Opferbereitschaft. Wenn es die Seele nicht gibt, ist der Mensch nur noch Fleisch
und Knochen. Gene sind selbst nur materielle Entitäten, die es nicht ermöglichen, dass ein Haufen Fleisch und
Knochen denkt, mathematische Formeln entwickelt, sein Essen genießt, einen lang nicht gesehenen Freund ver-
misst oder ein Bedürfnis nach Schönheit hat. Jedes menschliche Wesen ist von Gott erschaffen, jeweils ver-
schieden und unabhängig von Körper, Gehirn, Zellen und Genen. Das hat uns Gott schon im Quran offenbart:
Der, Der alle Dinge aufs Beste erschaffen hat. Zunächst formte Er den Menschen aus Lehm;
dann bildete Er seine Nachkommen aus dem Tropfen einer verächtlichen wässerigen
Flüssigkeit; dann formte Er ihn und blies von Seinem Geist in ihn. Und Er gab euch Gehör,
Gesicht, Gefühl und Verstand. Wenig Dank erweist ihr Ihm! (Sure 32:7-9– al-Sadschda)
Gott hat dem Menschen Seine eigene Seele eingehaucht. Die evolutionistischen Materialisten jedoch, die die
Existenz Gottes und die den Menschen von Ihm verliehenen göttlichen Eigenschaften leugnen, versuchen die
Lüge zu verbreiten, dass die Menschen ausschließlich von ihren Genen gesteuert seien - was im Hinblick auf die
menschliche Seele unmöglich der Fall sein kann, was auch immer die Evolutionisten behaupten mögen.
Genau betrachtet, ist diese Behauptung auch keineswegs neu. Quer durch die Geschichte, war sie stets
bekannt unter dem Begriff Heidentum. In ganz ähnlicher Weise, in der in der Frühgeschichte aus Stein oder Holz
Götterfiguren hergestellt und verehrt wurden, verehren heutzutage die Verfechter der Evolutionstheorie die
Auffassung, dass Gene die Schöpfer allen Lebens seien. (Gott ist sicherlich erhaben darüber.) Diese primitive und
dogmatische Theorie, die dem Darwinismus endgültig wissenschaftliche Weihen verschaffen sollte, ist durch die
neuesten Forschungen endgültig widerlegt worden. Selbst Collins, der wohl weltweit berühmteste Genforscher,
gesteht offenherzig, dass es die Macht der Gene nicht gebe, weil die Entstehung menschlicher Lebewesen meta-
physischer Natur sei.
Adnan Oktar 129