Page 126 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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tischen Robotern“ erwarten, dass sie auf alle möglichen Mittel zurückgreifen, um ihre Gene zu schützen und zu er-
halten. Demnach gäbe es keine Hemmschwelle mehr, einen Mord, einen Raub oder einen Diebstahl zu begehen. Von
“egoistischen Robotern” kann man tatsächlich nicht verlangen, dass sie moralischen Werten oder ethischen
Grundsätzen folgen. Unter solchen Umständen kann natürlich selbst ein Mord nicht mehr als unmoralisch oder als
Verbrechen gelten, weil er ja angeblich nur eine Art von genetischer Zuckung zum Zweck der individuellen
Selbsterhaltung ist. Meine Gene sind egoistisch, also bin ich es auch - das ist die Botschaft von Dawkins. Eine derar-
tige Behauptung ist extrem gefährlich und untergräbt jede gesellschaftliche Moral.
In Wirklichkeit jedoch ist die Theorie vom egoistischen Gen völlig unlogisch und unsinnig, weil Dawkins und
seine Gesinnungsgenossen Gene als Entitäten mit einem Willen und Bewusstsein beschreiben. Aber Gene sind nach-
weislich nur DNS-Stränge - spiralig geformte “Leitern“ von Nukleinsäuren, die zusammengehalten werden durch
Kohlenhydrate und Phosphatelemente. Wie H O (Wasser) oder H SO (Schwefelsäure), ist auch die DNS ein
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Molekül. Und ebensowenig, wie man von “egoistischem“ Wasser oder von “eifersüchtiger“ Schwefelsäure sprechen
kann, kann man von egoistischen Genen sprechen.
Die Evolutionisten beschreiben menschliche Lebewesen als eine Art Materiehaufen, innerhalb dessen sich ir-
gendwie so etwas wie Vernunft entwickelt hat. Dass sie heutzutage diese Fähigkeit Genen zuschreiben, zeigt, wie
inkonsistent mittlerweile die Evolutionstheorie geworden ist. Heute ist der Darwinismus an einem Punkt angelangt,
an dem er Molekülen, ja sogar den sie aufbauenden Atomen Bewusstsein und Vernunft zuschreibt. Das ist im Kern
nichts anderes als die Wiederkehr heidnischen Denkens, das an Götter aus Holz oder Stein glaubte.
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