Page 125 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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Harun Yahya






                 “Keine Spezies, einschließlich unserer eigenen, hat einen Zweck, der über die Imperative der jeweiligen genetis-
                 chen Geschichte (i.e. Evolution) hinausgeht ... Keine Spezies hat ein über ihre biologische Struktur hin-
                 ausweisendes Ziel.“  185

                 Die logische Schlussfolgerung dieser wissenschaftlich haltlosen Theorie ist: Wenn die Reproduktion der Gene
             der einzige Zweck ist und Menschen nur “Transportmittel“ für diesen Prozess sind, dann müssen sie so egoistisch
             und rücksichtslos wie möglich sein, und zwar im Interesse der Reproduktion ihrer Gene. Entsprechend Dawkins
             und seinen Verfechtern sind "egoistische" Gene in dieser Konkurrenz siegreich. In The Selfish Gene fasst Dawkins
             diese verdrehte darwinistische Veranschaulichung zusammen:

                 “Wir alle sind ebenso wie die Tiere nur Maschinen, die unsere Gene erschaffen haben. Ähnlich wie früher erfol-
                 greiche Gangster in Chikago haben unsere Gene überlebt, in manchen Fällen Millionen von Jahren, in einer vom
                 Wettbewerb geprägten Welt. Das berechtigt uns dazu, von unseren Genen einiges zu erwarten. Meines Erachtens
                 müssen wir in erster Linie erwarten, dass rücksichtsloser Egoismus eine herausragende Eigenschaft eines erfol-
                 greichen Gens ist. Und dieses egoistische Gen erzeugt zwangsläufig ein egoistisches menschliches Verhalten. Aber
                 wie wir noch sehen werden, gibt es besondere Umstände, in denen ein Gen seine egoistischen Ziele am besten er-
                 reichen kann, indem es eine begrenzte Form des Altruismus bewahrt auf der Ebene eines einzelnen Tieres.
                 “Besondere“ und “begrenzte“ sind wichtige Begriffe im vorhergehenden Satz. Denn vieles von dem, was wir uns
                 ansonsten wünschen mögen, zum Beispiel umfassende Liebe oder Wohlergehen einer Spezies, sind Vorstellungen,

                 die evolutionär keinen Sinn ergeben.“   186
                 Es zeugt von einer fast unglaublichen Ignoranz seitens Dawkins, zu glauben, dass ein Mensch egoistisch sein
             müsse, weil die Gene, die er in sich trägt, angeblich egoistisch sind. Wenn dem so wäre, könnte man von “egois-







                 Gene sind unbelebte Strukturen aus Atomen und frei von Intelligenz. Es ist unlogisch, sich auf sie als bewusste Einheiten zu
                 beziehen, die Entscheidungen und Auswahl treffen. Die evolutionäre
                 Psychologie ist aber auf dieser Unlogik begründet.



























































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