Page 128 - Untergegangene Völker
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              Arim", d.h. "Arimische Überschwemmung" bezeichnet. Dieser Ausdruck
              zeigt zugleich, in welcher Art und Weise diese Überschwemmung zustan-
              de gekommen ist. Denn das Wort "Arim" bedeutet Talsperre oder Sperre.
              Der Ausdruck "Seyl-ül Arim" erzählt von einer Überschwemmung, die
              durch den Einsturz der Sperre verursacht wurde. Basierend auf den qura-
              nischen   Aussagen    hinsichtlich   dieses  Ereignisses,   war   es
              Islamkommentatoren möglich, genauere Orts- und Zeitfestlegungen zu
              machen. Maududi z.B. schreibt:
                   Das Wort "arim", das im Text als Begriff (Seyl-ül-Arim) vorkommt, hat sich
                   von dem Wort "arimen" abgeleitet und bedeutet in der südarabischen Sprache
                   "die Talsperre", "Sperre". In den Ruinen, die in den Ausgrabungen im Jemen
                   an den Tag gebracht worden sind, wurde dieses Wort oft in dieser Bedeutung
                   gebraucht. In einer Inschrift zum Beispiel, die Jemen's äthiopischer Herrscher
                   Ebrehe (Abraha) nach der Reparatur der großen Sperre Ma'rib 542 und 543
                   n.Chr. schreiben ließ, wurde dieses Wort wieder in der Bedeutung "Talsperre
                   (Sperre)" gebraucht. Seyl-ül Arim bedeutet in diesem Fall "Überschwemmung,
                   die durch den Einsturz einer Sperre zustande gekommen ist."
                   Sie aber wandten sich ab. Da sandten Wir über sie die Flut des
                   Dammbruchs und verwandelten ihre beiden Gärten in zwei Gärten mit
                   bitteren Früchten und Tamarisken und ein paar Lotosbäumen.  (Sure
                   Saba: 16) Das heißt, infolge der Überschwemmung, die nach dem Einsturz der
                   Sperre (Talsperre) erfolgte, wurde das ganze Land zerstört. Die Kanäle, die das
                   Volk von Saba ausgrub, indem es Sperren zwischen die Berge baute, stürzten
                   ein und das ganze Bewässerungssystem wurde beschädigt. Infolgedessen ist aus
                   dem Land, das früher wie ein Garten aussah, eine Ruine geworden, auf welcher
                   nun wilde Kräuter wuchsen und außer kirschähnlichen Früchten der kleinen
                   Bäume nichts Essbares mehr zu finden war. 42

                   Auch der christliche Archäologe Werner Keller, Autor von "Und die
              Bibel hat doch Recht", ist der Meinung, dass die Arimische Überschwem-
              mung der Quranerzählung entspreche: "Dass solch eine Talsperre vor-
              handen war und sie mit ihrem Einsturz die ganze Stadt zerstörte, beweist,
              dass das Beispiel im Quran, das über die Besitzer der Gärten gegeben
              wird, sich tatsächlich ereignet hat. 43
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