Page 40 - Hoffnung im Koran
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            men, der von Gott das Versprechen der Vergebung seiner
            Sünden erhalten hat, ist unter gar keinen Umständen zu recht-
            fertigen.
               Sich selbst für fehlerlos, sündlos, gleichsam perfekt zu hal-
            ten, bedeutet nichts anderes, als Göttlichkeit zu beanspru-
            chen. Doch die Menschheit ist anfällig für Sünden, weil
            Menschen schwache Kreaturen sind. Gott hat klar gemacht,
            dass Er immer bereit ist, zu vergeben und ehrliche Reue zu ak-
            zeptieren. Es ist daher nicht mit dem Quran zu vereinbaren,
            wenn jemand in Verzweiflung fällt, weil er auf sein Ego gehört
            und gesündigt hat, ganz gleich ob wissentlich oder unwissent-
            lich. Gläubige ziehen ihre Lehre daraus, wenn sie einen Fehler
            gemacht haben, sie erkennen die Wahrheit, wenn sie ihre
            Handlungen bedauern, sie suchen sofort Zuflucht bei Gott
            und tun ihr Bestes, denselben Fehler nicht noch einmal zu be-
            gehen.
               Nun versuchen Gläubige zweifellos sehr sorgfältig, Fehler
            und Sünden zu vermeiden und die von Gott gesetzten
            Grenzen zu beachten. Trotzdem können Gläubige sündigen.
            Doch wenn dies geschehen ist, wenden sie sich an Gott und
            suchen um Vergebung nach. Aus diesem Grund sind Gottes
            Namen wie “Der die Reue annehmende” (at-Tawwab), “Der
            Allvergebende” (al-Ghafur) und “Der Wohltätige” (ar-
            Rahman), solchen Gläubigen geläufig, die ihre Fehler bereuen
            und sich Gott zuwenden.
               Wenn Gläubige Fehler machen und bereuen, denken sie
            über ihre Fehler nach, wobei sie sich ihres Schicksals bewußt
            werden. Ihre Fehler sind in ihrem Schicksal festgelegt worden,
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