Page 122 - Faschismus: Die Blutige Ideologie des Darwinismus
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FASCHISMUS:
           120       DIE BLUTIGE IDEOLOGIE DES DARWINISMUS
                       DARWINİZM’İN KANLI İDEOLOJİSİ: FAŞİZM
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                              men. Dies hat keinen Nutzen. Mein Blut ist bei der Beteiligung von Frauen
                              an Staatsgeschäften gegen jegliche Art von Feminismus. Selbstverständlich
                              darf eine Frau kein Sklave sein, wenn ich Frauen aber das Wahlrecht ertei-
                              le, werde ich ausgelacht. In unserem Staat dürfen Frauen nicht zählen.” 57
                              Als in den 1930er Jahren die große Wirtschaftskrise begann, befahl
                       Mussolini, dass Frauen aus ihren Arbeitsverhältnissen auszuscheiden hätten.
                       Denn er betrachtete Frauen als “die Diebe, die den Männern das Brot aus der Hand
                       nehmen und die Schuldigen für die Unproduktivität der Männer.” 58  Die wichtig-
                       ste Aussage bezüglich dieser Einstellung des Duce zu den Frauen spiegelt sich in
                       einer Aussage wider, die er 1932 gegenüber der französischen Journalistin Helene
                       Grosset machte:
                              Frauen müssen gehorchen... Wenn sie die Kraft zur Analyse aufbringen, so
                              doch nicht zur Synthese. Haben sie jemals ein architektonisches Bauwerk
                              entstehen lassen? Ich spreche nicht von einem Tempel, aber eine Frau kann
                              noch keine Hütte errichten. Die Frau ist fremd in der Architektur, die ja die
                              Synthese aller Kunst ist und ihre Bestimmung endet hier. 59
                              Die Einschränkungen für Frauen blieben nicht aufs Berufsleben
                       beschränkt, sondern zeigten sich auch in der Schulbildung. So wurde zum Beispiel
                       mit einem Beschluß vom 30. Januar 1927 der Literatur- und Philosophieunterricht
                       für Gymnasiastinnen verboten. Ein weiterer Beschluß von 1928 legte der
                       Schulbildung von Mädchen rechtliche Hindernisse in den Weg; Frauen wurde ver-
                       boten Mittelschuldirektorinnen zu werden und Mädchen in Mittelschulen und
                       Universitäten mußten doppelt so viel Gebühr bezahlen.
                              In der Verordnung, die Mussolini am 28. November 1933 dem Parlament
                       vorlegte stand folgendes geschrieben: “Die Staatsorgane sind bevollmächtigt, in
                       Anzeigen zur Einstellung von staatlichen Angestellten Bedingungen zu formulie-
                       ren, mit denen Frauen ausgeschlossen werden... Eine Obergrenze zur
                       Beschränkung des Frauenanteils bei staatlichen Behörden ist Vorschrift.” 60  Die
                       Verordnung vom 1. September 1938 besagte, dass der Anteil von Frauen im öffent-
                       lichen Dienst 10% nicht übersteigen darf.
                              In Nazideutschland war der Frauen zugewiesene Status als Bürger zweiter
                       Klasse noch offensichtlicher. Das deutsche Nationale Erziehungsministerium hatte
                       beschlossen, dass nur 10% aller Abiturienten Mädchen sein dürfen. 1934 wurde
                       nur 1.500 Mädchen von insgesamt 10.000 Abiturientinnen die Erlaubnis erteilt,
                       eine Universität zu besuchen. 1929 gab es 39 nationalsozialistische Lehrinstitute,
                       doch nur zwei davon waren für Mädchen. Man erließ Gesetze, die die Teilnahme
                       am Lateinuntericht an an den Gymnasien für Mädchen untersagte. 61
                              Diese Verordnungen repräsentierten nicht einfach eine Sozialideologie
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