Page 167 - Faschismus: Die Blutige Ideologie des Darwinismus
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Harun Yahya (Adnan Oktar)               165







               die Religion Rassismus, Wettbewerb und Kampf zwischen den Menschen
               weder befürwortet noch unterstützt. Gott teilte den Menschen mit, dass für Ihn
               Außerordentlichkeit einzig und allein in strenger Frömmigkeit zu finden ist
               und nicht in Rivalität, und dass Schönheit in Opferbereitschaft, Güte und
               Solidarität liegt. Mit ihren betrügerischen religiösen Ansichten konnten die
               Faschisten lediglich die ungebildeten Teile der Bevölkerung erreichen.



                      Die zwei Gesichter Mussolinis


                      Zur weiteren Analyse des faschistischen Charakters ist es notwendig
               sich nach dem Nazismus dem eigentlichen Erfinder des Begriffes
               “Faschismus”, nämlich demitalienischen Diktator Benito Mussolini zuzuwen-
               den. Untersucht man das Leben Mussolinis näher, erkennt man den
               Prototypen eines heuchlerischen Charakters, dem Religion zutiefst verhaßt ist,
               der sich jedoch zur Verfolgung seiner politischen Interessen religiös gibt.
                      Eine weitere Tatsache, die uns das Leben Mussolinis zeigt, ist die dünne
               Trennungslinie zwischen Faschismus und Kommunismus. Beide Ideologien
               scheinen einander völlig entgegengesetzt zu sein. Sie ähneln sich jedoch in
               weiten Teilen in ihrem unterdrückerischen, tyrannischen und totalitären
               Charakter, in ihrem oligarchischen System (Herrschaft einer Minderheit), ihrer
               Religionsfeindschaft und ihrer darwinistischen Weltanschauung. Dies zeigt,
               dass Faschismus und Kommunismus nahe beeinander liegen und dass sich
               das eine leicht in das andere verwandeln kann. Ein Kommunist, der für den
               Traum der proletarischen Revolution Blut vergießt, begeht die gleiche
               Grausamkeit für faschistische Ideale. Denn für beide Ideologien ist
               Blutvergießen ein unverzichtbares Element.
                      Auch Mussolini ist ein Diktator, der jahrelang als überzeugter
               Kommunist, übereifriger Religionshasser und fanatischer Darwinist seinen
               Platz in der italienischen Politik suchte, und, als er sein Ziel nicht auf diesem
               Weg erreichen konnte, plötzlich zum Faschisten mutierte.



                      Mussolinis kommunistische Jahre

                      Mussolini wurde im Jahr 1883 in einem kleinen Dorf geboren. Sein
               Vater war ein glühender Marxist, der diese Ideologie an seinen Sohn weiter-
               gab. Wie der Oxford Historiker Dennis Mack Smith in seinem Buch Mussolini
               schrieb, “las bei wichtigen Familienversammlungen der Vater Mussolinis den
               Kindern Abschnitte aus Marx’ Das Kapital vor.114 Der junge Mussolini war in
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