Page 171 - Faschismus: Die Blutige Ideologie des Darwinismus
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Harun Yahya (Adnan Oktar)               169







               Resultat seiner Neigung zur Gewalt und seiner persönlichen psychischen
               Probleme. Dennis Mack Smith erklärt Mussolinis Seelenleben folgender-
               maßen:

                      “Neben der dauerhaften Bindung zu Marx gab es in seinem eklektis-
                      chen Sozialismus nur wenig präzise Doktrinen. Manchmal stellte er
                      sich als ein Gewerkschaftler vor, ließ sich in seinen Reden jedoch sehr
                      grob über alle andere Sozialisten aus und gab sich manchmal als eine
                      Art von Anarchist.” 121
                      Die Historikern Angelica Balabanoff, die sich ebenfalls mit dem Leben
                      Mussolinis beschäftigte, fand folgende Worte: “Seine Ansichten waren
                      mehr der Spiegel seines eigenen aufrührerischen Egos, als dass sie
                      Verständnis und Befriffsfähigkeit zeigten... sie resultierten mehr aus
                      seiner instabilen und ruhelosen Seele, seiner Frustration und dem
                      Hang, sein eigenes Ego zu befriedigen und seiner persönlichen Rache
                      zu frönen.” 122

                      Die Weltanschauung Mussolinis bestand aus dem Glauben an die
               Begriffe “Kampf” und “Krieg”, welche er von den Theoretikern der faschistis-
               chen Ideologie gelernt hatte: von Friedrich Nietzsche und Charles Darwin, der
               zur Entwicklung Nietzsche’s Gedankengebäudes beitrug...
                      Es gibt viele Beweise dafür, dass Mussolini beide sehr bewunderte.
               Seine Bindung an Nietzsche drückte er mit den Worten “Nietzsche erfüllt mich
               mit einer seelischen Erotik” offen aus. 123  Dennis Mack Smith schreibt hierzu
               folgendes in seinem Buch Mussolini:
                      Bei Nietzsche fand er eine Rechtfertigung für den Krieg, den er gegen
                      christliche Begriffe wie Bescheidenheit, Opferbereitschaft und Güte
                      unternommen hatte. Von Nietzsche hatte er Begriffe wie “Wille zur
                      Macht” übernommen. Auch hier erkennen wir wieder die egoistische
                      Idee vom “überlegenen Menschen”, die sich gegen Gott und die
                      Massen wendet.  124
                      Die ideologische Bindung Mussolinis an Darwin zeigt sich auch in der
               kommunistischen Wochenzeitschrift  La Lotta di Classe (Klassenkampf), als
               deren Herausgeber er einige Zeit fungierte. Auf der ersten Ausgabe der
               Zeitschrift prangen große Bilder von Marx und Darwin. Mussolini, der den
               Leitartikel verfasste, nannte die beiden materialistischen Ideologen  “die
               größten Denker des vergangenen Jahhunderts” und fand großes Lob für
               Darwins Theorie. 125  In La Lotta di Classe veröffentlichte Mussolini zahlreiche
               Artikel über Darwinismus, Kommunismus und gegen die Religion; alle
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