Page 157 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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Adnan Oktar (Harun Yahya)                   155



           behandelten die Angehörigen anderer Religionen kontinuierlich mit äußers-

           tem Einfühlungsvermögen und Respekt. Innerhalb der Grenzen aller islami-
           scher Staaten lebten sowohl Juden als auch Christen in Sicherheit und genos-
           sen Freiheit. Auch die Reiche der seldschukischen Türken und das Osmani-
           sche Reich waren von der gerechten und einfühlsamen Sichtweise des Islams
           gekennzeichnet. In seinem Buch "Die Lehren des Islams" schilderte Thomas
           Arnold die Bestrebungen von Christen, dieser Haltung wegen unter die seld-
           schukische Herrschaft zu gelangen: "Der gleiche nach Sicherheit des religiö-
           sen Lebens unter muslimischer Herrschaft stehende Sinn brachte viele Chris-
           ten aus Kleinasien dazu, zur etwa gleichen Zeit die Ankunft der seldschuki-

           schen Türken als ihre Retter zu erwarten... In der Regierungszeit Michaels
           VIII. (1261-1282) geschah es oft, dass kleinere Städte in Kleinasien die Tür-
           ken dazu einluden, diese in Besitz zu nehmen, auf dass die Bewohner so der
           Tyrannei des Reiches entgingen; und zahlreiche Menschen, reich wie arm,
           wanderten in Gebiete unter türkischer Herrschaft aus." 10
               Malik Shah, der Herrscher über das Seldschukische Reich in dessen Blü-
           tezeit, näherte sich den Menschen in den eroberten Gebieten mit großer

           Anteilnahme und Gerechtigkeit und man erinnerte sich seiner mit Respekt
           und Liebe. Alle objektiven Historiker gehen in ihren Arbeiten auf die Gerech-
           tigkeit und die Empathie des Malik Shah ein. Seine Haltung rief eine liebe-
           volle Zuneigung ihm gegenüber in den Herzen der Leute der Schrift hervor.
           Dies war auch der Grund, warum viele Städte sich freiwillig unter seine Herr-
           schaft begaben. Sir Thomas Arnold erwähnt zudem auch Odo von Diogilo,
           einen Mönch in St. Denis, der als privater Kaplan Ludwigs VII. am Zweiten
           Kreuzzug teilgenommen hatte, und der in seinen Memoiren Bezug nahm auf
           die Gerechtigkeit, die ihnen vonseiten der Muslime ungeachtet ihrer religiö-

           sen Zugehörigkeit entgegengebracht wurde. Auf der Basis des detaillierten
           Berichts Odos schreibt Sir Thomas Arnold:
               "Die Situation der Überlebenden wäre geradezu hoffnungslos gewesen,
               hätte nicht der  Anblick ihres Elends die Herzen der Muhammadaner
               berührt. Sie behandelten die Kranken und halfen den Armen und Hun-
               gernden in großzügiger Weise. Manche kauften sogar das französische
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