Page 225 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya
Diese Beispiele sind den "Selbstorganisations"- ist ihr dogmatischer Glaube an den Materialis-
Szenarien der Evolutionisten sehr ähnlich. Sie be- mus; sie glauben, dass Materie irgendeine myste-
haupten, dass Materie die Fähigkeit zur riöse Kraft hat, Leben zu erschaffen. Robert
"Selbstorganisation" besitze und geben dann Bei- Shapiro, ein Chemieprofessor der New Yorker
spiele der Selbstordnung und versuchen sodann Universität und ein DNS-Experte erklärt den evo-
die beiden Konzepte zu vertauschen. Prigogine lutionistischen Glauben und das ihm zugrundelie-
selbst gab Beispiele von selbst-ordnenden Mole- gende materialistische Dogma folgendermaßen:
külen unter Energiezufluß an. Die amerikanischen Ein weiteres evolutionäres Prinzip ist daher von
Wissenschaftler Thaxton, Bradley und Olsen, er- Nöten, um die Kluft zwischen Mischungen von
klären diese Tatsache in ihrem Buch The Mystery einfachen natürlichen Chemikalien zum ersten ef-
of Life's Origin (Das Mysterium des Ursprungs fektiven Vervielfältiger zu überbrücken. Dieses
des Lebens) folgendermaßen: Prinzip wurde bislang noch nicht im Einzelnen be-
... In jedem Fall wird die ziellose Bewegung von schrieben oder demonstriert, doch es wird vo-
Molekülen in einer Flüssigkeit spontan durch ein rausgesetzt und benannt mit Ausdrücken wie
höchst geordnetes Verhalten abgelöst. Prigogine, "chemische Evolution" oder "Selbstorganisation
Eigen und Andere schlugen vor, dass eine ähnli- der Materie". Das Vorhandensein dieses Prinzips
che Art von Selbstorganisation der organischen wird in der Philosophie des dialektischen Materia-
Chemie zueigen sei und potentiell die höchst lismus als eine gegebene Tatsache behandelt, wie
komplexen Makro-Moleküle, die lebenden Syste- Alexander Oparin es auf den Ursprung des Le-
men zugrunde liegen, erklären könne. Solche bens anwendet. 9
Analogien jedoch sind kaum relevant zur Frage Die Gesamtheit dieser Situation macht es eindeu-
nach dem Ursprung des Lebens. Ein Hauptgrund tig klar, dass die Evolution ein der empirischen
dafür ist, dass sie nicht zwischen Ordnung und Wissenschaft widersprüchliches Dogma ist, und
Komplexität unterscheiden... Regelmäßigkeit dass der Ursprung der Lebewesen nur durch den
oder Ordnung kann nicht dazu dienen, eine große Eingriff einer übernatürlichen Kraft erklärt werden
Menge von Information zu speichern, die für le- kann. Diese übernatürliche Kraft ist die Schöpfer-
bende Systeme erforderlich ist. Es ist eher eine kraft Gottes, Der das gesamte Universum aus
weitgehend irreguläre, jedoch spezifische Struk- dem Nichts erschaffen hat. Die Wissenschaft hat
tur nötig als eine geschlichtete Struktur. Dies ist bewiesen, dass Evolution entsprechend der Ther-
ein grundlegender Fehler in der vorgeschlagenen modynamik nach wie vor unmöglich ist und dass
Analogie. Es besteht keine offenbare Verbindung die Existenz des Lebens keine andere Erklärung
zwischen der Art spontaner Anordnung, die durch als Schöpfung hat.
einen, solche Systeme durchströmenden Ener-
giefluß herbeigeführt wird und der Arbeitsleis-
tung, die erforderlich ist aperiodische,
Informationssensitive Makromoleküle wie DNS
und Proteine zu bilden. 7
In der Tat, Prigogine musste selbst anerkennen, 1- Jeremy Rifkin, Entropy: A New World View, New York, Viking
dass seine Argumente zur Erklärung des Ur- Press, 1980, S. 6.
2- J. H. Rush, The Dawn of Life, New York, Signet, 1962, S. 35.
sprungs des Lebens unzulänglich sind. Er sagte: 3- Roger Lewin, "A Downward Slope to Greater Diversity", Sci-
ence, Band 217, 24.9.1982, S. 1239.
Das Problem der biologischen Ordnung schließt
4- George P. Stravropoulos, "The Frontiers and Limits of Sci-
den Übergang von molekularer Aktivität zur über- ence", American Scientist, Band 65, November-Dezember 1977,
S. 674.
molekularen Ordnung der Zelle mit ein; dieses
5- Jeremy Rifkin, Entropy: A New World View, S. 55.
Problem ist bei weitem nicht gelöst. 8 6- For further info, see: Stephen C. Meyer, "The Origin of Life and
the Death of Materialism", The Intercollegiate Review, 32, Nr. 2,
Warum versuchen die Evolutionisten weiterhin an
Frühling 1996.
der Glaubwürdigkeit solch unwissenschaftlicher 7- Charles B. Thaxton, Walter L. Bradley & Roger L. Olsen, The
Mystery of Life's Origin: Reassessing Current Theories, 4. Aus-
Szenarien wie "Selbstorganisation der Materie"
gabe, Dallas 1992, Kapitel 9, S. 134
festzuhalten? Warum bestehen sie darauf, die of- 8- Ilya Prigogine, Isabelle Stengers, Order Out of Chaos, New
York, Bantam Books, 1984, S. 175.
fensichtliche Beteiligung von Intelligenz in leben-
9- Robert Shapiro, Origins: A Sceptics Guide to the Creation of
den Systemen zu verleugnen? Die Antwort darauf Life on Earth, Summit Books, New York: 1986, S. 207.
Adnan Oktar 223