Page 25 - Das Wunder des Samens
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                                             Harun Yahya (Adnan Oktar)

                      ll die verschiedenen Pflanzen – von den meterhohen Bäumen bis
                      zu den Blumen, an deren Duft Sie sich erfreuen und dem
              A Gemüse und den Früchten, die Sie essen – sie alle waren einmal
              Samen. Welche Stadien aber mußten diese Samen während ihrer
              Entstehung durchlaufen?
                   Das erste Stadium der Entwicklung des Samens ist der
              Pollentransport, die Verbreitung der männlichen Fortpflanzungszellen
              blütentragender Pflanzen. Pollen werden durch den Wind transportiert,
              im Wasser, durch Insekten und Tiere. So gelangen sie zu den
              Fortpflanzungsorganen der Blumen.
                   Im Zentrum jeder Blüte befindet sich ein Büschel weiblicher Organe,
              das Fruchtblatt. Jedes Fruchtblatt besteht aus einem Dorn,  Stigma
              genannt, getragen von einem Stengel.-.
                   An seiner Basis befindet sich ein Fruchtknoten, der die unbe-
              fruchteten Eier enthält, die später zu Samen werden.
                   Pollen der männlichen Organe werden auf dem Stigma abgelegt, das
              mit einer klebrigen Substanz überzogen ist und das eine Pollenröhre bere-
              itstellt, die zum Fruchtknoten hinunter reicht. Die klebrige Oberfläche hat
              eine wichtige Funktion, denn wenn die Pollen den Fruchtknoten nicht er-
              reichen, können sie die Eier nicht befruchten. Die klebrige Oberfläche des
              Stigmas hält die Pollen fest und bewahrt sie davor verweht und vergeudet
              zu werden.
                   Wenn ein Pollen auf dem Stigma gelandet ist, bringt er eine einer
              feinen Wurzel ähnelnde Röhre hervor, die durch den Stengel zum
              Fruchtknoten hinunter reicht. Jedes der Pollenkörner enthält zwei
              Spermien. Die Pollenröhre transportiert die Spermien zum unbe-
              fruchteten Ei. Ein Spermium befruchtet das Ei im Embryosackdes Eis, was
              zur Entwicklung eines Samens führt. Das andere Spermium vereinigt sich
              mit zwei Zellen im Embryosack und bildet das Gewebe, das den Embryo
              umhüllt und ihn ernährt. Kurz nach diesem Prozeß, der Befruchtung
              genannt wird, entsteht ein Same.
                   Jeder Same enthält einen Pflanzenembryo und einen
              Nährstoffvorrat. Der Embryo wiederum enthält alle für die künftige
              Pflanze notwendigen Informationen, wie wir schon zu Beginn erklärt
              haben. Das heißt, der Embryo enthält eine kleine Kopie der Pflanze; der
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