Page 78 - Das Wunder des Samens
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76 DAS WUNDER DES SAMENS
Die Mistel (Viscum album) bleibt den ganzen
Winter über grün, wenn ihre Wirtspflanze alle
Blätter abgeworfen hat. Während des
Winters produziert die Mistel kleine Samen,
die gewöhnlich auf den Stämmen und
Zweigen anderer Bäume keimen, anstatt auf
dem Erdboden. Wie ist das möglich?
Die Samen müssen sich an den Zweig eines
Wirtsbaumes klammern und dürfen nicht zu
Boden fallen, wenn sie keimen sollen. Doch
unter normalen Bedingungen würden die
runden Samen direkt zur Erde fallen. Das
Problem wird gelöst durch die Drossel. Sie
frißt die Samen, und in ihrem
Verdauungstrakt werden diese von einer
äußerst klebrigen Substanz namens Viskin
umhüllt. Wenn sie nun vom Vogel wieder
ausgeschieden werden, bleiben sie am Baum
kleben. So beginnt eine neue parasitäre
Pflanze heranzuwachsen. (Grains de Vie, S.
47.) Es stimmt schon nachdenklich, daß die
Fortpflanzung der Mistel verknüpft ist mit der
Vorliebe der Drossel für die Beeren dieser
Pflanze. Offensichtlich ist diese Symbiose
kein Zufall. Die Mistel nutzt diese Methode
der Verbreitung seit Beginn ihrer Existenz,
denn so ist sie erschaffen worden. Gott ist
es, der die beiden Lebensformen aufeinander
aufmerksam macht.