Page 187 - Das Wunder im Blut und Herz
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Blut: Die unvergleichliche
Flüssigkeit des Lebens
Die den jeweiligen Bluttyp bestimmenden Faktoren sind
verborgen in den Roten Blutkörperchen. Unter den etwa 200
unterschiedlichen Molekülen in deren Zellmembran sind
wohl jene die interessantesten, die den Bluttyp definieren -
entweder A, B oder 0. Die Roten Blutkörperchen enthalten
entweder A- oder B-Moleküle, sehr selten beide zusammen
(=AB) oder keines von beiden (=0).
Rote Blutkörperchen vom Ty A enthalten zugleich
Antikörper gegen Typ B. Wenn man also einem Patienten vom
Typ A Blut eines Spenders vom Typ B transfusioniert, tritt
innerhalb weniger Sekunden das Immunsystem des
Empfängers in Aktion und versucht, das fremde Blut abzus-
toßen. Die Folgen sind dramatisch: Blutzellen platzen, das
Blut bildet innerhalb des Körpers Blutgerinnsel, Leber und
Nieren werden funktionsuntüchtig. Wenn es nicht sofort zu
medizinischem Eingreifen kommt, führt das Ganze zum Tod.
Menschen vom Typ 0, die keinerlei solche Moleküle in
ihrem Blut tragen, tragen aber in sich Antikörper gegen A und
B. Sie können nur von Spendern Blut annehmen, denen eben-
falls A und B im Blut fehlen, also vom Typ 0 wie sie selbst.
Menschen mit A- und B-Molekülen hingegen, also AB, tragen
keine Antikörper gegen A und B in ihrem Blut. Deshalb kann
bei ihnen sowohl A- wie auch B-Blut tranfusioniert werden.
Ein weiteres, ebenso wichtiges Molekül in den Roten
Blutkörperchen ist der Rhesus(Rh) Faktor. Wenn er im Blut
vorhanden ist, dann ist der Bluttyp Rh-positiv (Rh+), wenn
nicht, Rh-negativ (Rh-). Die Bedeutung des Rhesusfaktors
zeigt sich vor allem in Blutunverträglichkeiten bei der
Schwangerschaft. Eine Rhesusnegative schwangere
Frau wird nämlich Antikörper bilden, wenn das
fötale Blut Rhesuspositiv ist. Beim ersten Kind
Adnan
Oktar
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