Page 220 - Das Geruch und Geschmack Wunder
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              Lebewesen sind durch ei nen Prozess ent stan den, in dem die kom ple xen

              Organe (Ohren, Augen, Lungen, Flügel) zahl rei cher Organismen mu tiert
              sind. Eine Mutation aber be deu tet nichts an de res als ei nen ge ne ti schen
              Defekt. So gibt es denn auch ei ne wis sen schaft li che Tatsache, die die se
              Theorie  voll stän dig  un ter mi niert:  Mutationen  sor gen  nie mals  für
              Entwicklung. Im Gegenteil, sie sind im mer schäd lich.
                   Der Grund da für ist ganz ein fach: Die DNS hat ei ne sehr kom pli zier -
              te Struktur, und zu fäl li ge Veränderungen kön nen sie da her nur be schä di -
              gen. Der ame ri ka ni sche Genetiker B. G. Ranganathan er klärt es fol gen -
              der ma ßen:
                   „Erstens sind ech te Mutationen in der Natur sehr sel ten. Zweitens
              sind die meis ten Mutationen schäd lich, denn sie sind zu falls be dingt und
              er ge ben da her kei ne ge ord ne te Veränderung der Genstruktur; Jede
              Veränderung in ei nem System ho her Ordnung wird zu des sen Nachteil
              sein, nicht zu des sen Vorteil. Wenn ein Erdbeben die ge ord ne te Struktur
              ei nes Gebäudes er schüt tert, so er ge ben sich zu fäl li ge Veränderungen an
              sei ner Statik und sei nen Bauelementen, die al ler Wahrscheinlichkeit nach
              kei ne Verbesserungen be wir ken wer den. 9
                   So über rascht es auch nicht, dass bis her kei ne nütz li che Mutation,
              kei ne, die den ge ne ti schen Code ver bes sert hät te, be obach tet wer den
              konn te. Alle Mutationen ha ben sich als schäd lich er wie sen. Es be steht
              heu te Einigkeit da rü ber, dass Mutationen, die als „evo lu tio nä rer
              Mechanismus“  prä sen tiert  wer den,  tat säch lich  ei ne  ge ne ti sche

              Begleiterscheinung sind, die die be trof fe nen Organismen schä digt und
              Missbildungen ver ur sacht. Der be kann tes te Effekt ei ner Mutation beim
              Menschen ist der Krebs. Es ver steht sich von selbst, dass ein zer stö re ri -
              scher Mechanismus kein evo lu tio nä rer Mechanismus sein kann.
              Andererseits kann die na tür li che Selektion selbst gar nichts be wir ken,
              wie auch Darwin fest stell te. Diese Zusammenhänge zei gen uns, dass es

                                          DAS GERUCH
                                     UND GESCHMACK WUNDER
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