Page 499 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya
ZIVILISATIONEN ERLEIDEN RÜCKSCHRITTE
UND SCHREITEN VORAN
er Darwinismus behauptet, der Mensch – und somit seine Kultur – habe sich aus einem primitiven, un-
terentwickelten Stadium zur Zivilisation entwickelt. Archäologische Funde zeigen jedoch, dass es seit
D den ersten Tagen der Geschichte der Menschheit Perioden mit Gesellschaften gegeben hat, die sehr fort-
geschrittene Kulturen hatten, und zwar gleichzeitig mit anderen Kulturen, die weniger weit fortgeschritten waren.
Tatsächlich haben fast immer sehr reiche Kulturen zur selben Zeit existiert wie zurückgebliebene. Im Verlauf der
Geschichte hatten die meisten Gesellschaften derselben Periode ganz unterschiedliche Niveaus an Technologie und
Zivilisation, mit sehr großen soziologischen und kulturellen Unterschieden – genau wie heute.
Zum Beispiel ist der nordamerikanische Kontinent heute in Medizin, Wissenschaft, Architektur und Technologie
sehr weit fortgeschritten, doch gibt es in Südamerika Gemeinschaften, die technologisch äußerst rückständig sind,
ohne Verbindung zur Außenwelt. In vielen Teilen der Welt werden Krankheiten mit Hilfe modernster
ImagingTechniken diagnostiziert und in modernen Krankenhäusern behandelt. In anderen Teilen der Welt glaubt man
immer noch, Krankheiten entwickelten sich unter dem Einfluß böser Geister, und man versucht die Heilung der
Kranken vermittels Zeremonien, die diese Geister austreiben sollen. Die alten Völker am Indus, die Ägypter und
Sumerer besaßen um 3000 v.Chr. Kulturen, die in jeder Hinsicht reicher waren, als die der heutigen Stämme, sogar rei-
cher, als die Kultur fortgeschrittenerer Gesellschaften. Das bedeutet, dass zu allen Zeiten der Geschichte hochentwi-
ckelte Zivilisationen zur selben Zeit wie zurückgebliebene Zivilisationen gelebt haben. Tatsächlich kann eine
Gesellschaft, die vor Tausenden Jahren gelebt hat, weit fortgeschrittener gewesen sein, als eine des 21. Jahrhunderts.
Das zeigt, dass es keine Entwicklung vom Primitiven zum Zivilisierten innerhalb eines Evolutionsprozesses gegeben
hat.
Natürlich hat es im Verlauf der Geschichte auf allen Gebieten große Fortschritte gegeben, dank der Akkumulation
von Kultur und Erfahrung besonders große in Wissenschaft und Technologie. Doch es ist weder rational noch wissen-
schaftlich, diese Veränderungen als Evolutionsprozess in dem Sinn zu bezeichnen, wie es Evolutionisten und
Materialisten tun. Wie es keinen Unterschied gibt zwischen den physischen Merkmalen eines heutigen Menschen und
eines Menschen der vor Tausenden Jahren lebte, gibt es auch gar keinen Unterschied in deren Intelligenz und
Fähigkeiten. Die Vorstellung, unsere Zivilisation sei fortgeschrittener, weil Hirnkapazität und Intelligenz des
Menschen des 21. Jahrhunderts höher entwickelt seien, ist eine falsche Perspektive, resultierend aus evolutionistischer
Indoktrination. Tatsache ist, dass Menschen in ganz unterschiedlichen Regionen verschiedene Kulturen aufweisen.
Doch wenn ein australischer Ureinwohner nicht über dasselbe Wissen verfügt, wie ein Wissenschaftler aus den USA,
so bedeutet das nicht, seine Intelligenz und sein Hirn seien nicht weit genug entwickelt. Viele Menschen, die in solche
Gesellschaft hinein geboren werden, mögen vielleicht keinen elektrischen Strom kennen, sie können jedoch trotzdem
hochintelligent sein.
Hinzu kommt, dass sich in verschiedenen Jahrhunderten unterschiedliche Bedürfnisse entwickelten. Unsere
Mode ist nicht dieselbe, wie die der alten Ägypter, doch das heißt nicht, dass unsere Kultur fortgeschrittener ist als
ihre. Während Wolkenkratzer die Symbole der Zivilisation des 21. Jahrhunderts sind, waren es bei den Ägyptern die
Pyramiden und Sphinxen.
Adnan Oktar 497