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DIE ÜBERLEGENE MALTECHNIK


                                                      IN DER HÖHLENKUNST



                     Die Höhle von Niaux in den französischen Pyrenäen ist voller eindrucksvoller Bilder, gezeichnet von Menschen
                     prähistorischer Zeit. Eine Altersbestimmung nach der C14 Methode ergab ein Alter dieser Malereien von 14000
                     Jahren. Die Niaux Höhlenmalereien wurden 1906 entdeckt und sind seitdem genauestens untersucht worden.
                     Die meisten Darstellungen finden sich in einer dunklen Seitenkammer der Höhle mit dem passenden Namen
                     „le Salon noir“. In seinem Buch Der Ursprung des modernen Menschen schreibt Roger Lewin über diesen Teil der
                     Höhle mit seinen Abbildungen von Wisenten, Pferden, Hirschen und Steinböcken: „… vermitteln sie den Ein-
                     druck von Weitblick und Bedacht in ihrer Ausführung“.         11

                     Die angewandte Maltechnik erregte die größte Aufmerksamkeit der Wissenschaftler. Die Künstler mischten be-
                     sondere Farbmixturen aus natürlichen, vor Ort vorhandenen Zutaten. Das weist auf eine Denk und Pla-
                     nungsfähigkeit hin, die zweifellos von keinem Wesen in einem primitiven Stadium erreicht worden wäre.
                     Lewin beschreibt diese Maltechnik so:


                     Die Farbmaterialien – Pigmente und mineralische Zusätze – wurden von den Menschen der späten Altsteinzeit
                     sorgfältig ausgewählt und zu 5 – 10 Tausendstel Millimeter kleinen Körnern zermahlen, aus denen eine beson-
                     dere Mischung hergestellt wurde. Das schwarze Pigment bestand erwartungsgemäß aus Holzkohle und Man-
                     gandioxid. Doch das wirklich Interessante waren die anderen Farben, für die es anscheinend vier verschiedene
                     Rezepte gegeben hat. Farbzusätze verstärken die Farbe der Pigmente und vergrößern so die hergestellte Farb-
                     menge, ohne die Leuchtkraft der Farben zu schmälern. Die vier in Niaux benutzten Zusätze waren Talkum, ei-
                     ne Mischung aus Bariumoxid und Kaliumfeldspat, Kaliumfeldspat allein und Kaliumfeldspat mit Biotit.
                     Clottes und seine Kollegen experimentierten mit diesen Zusätzen und beurteilten sie als äußerst effizient.            12


                     Diese äußerst fortschrittliche Technik ist der Beweis, dass kein Wesen, das jemals gelebt hat, als primitiv be-
                     schrieben werden kann. Seitdem der Mensch existiert, war er ein überlegenes Wesen mit der Fähigkeit, zu den-
                     ken, zu sprechen, zu analysieren, zu planen und Dinge herzustellen. Es ist völlig irrational und unlogisch, zu
                     behaupten, Menschen, die Farbzusätze aus Talkum, Bariumoxid, Kaliumfeldspat und Biotit herstellten, hätten
                     sich stammesgeschichtlich erst kurz zuvor von den Affen abgespalten und seien zivilisiert geworden.



























                      Die Pigmente der Höhlenmalereien be-
                         standen aus Mixturen, die selbst ein
                      Chemiestudent nur schwer reproduzie-
                      ren könnte. Diese Verbindungen haben
                          sehr komplizierte Formeln die noch
                     heute nur von Chemikern in Laboratori-
                       en herausgefunden werden können. Es
                        ist ganz klar, dass Malerei unter Ver-
                       wendung von Materialien wie Talkum,
                       Bariumoxid, Kaliumfeldspat und Biotit
                       detaillierte chemische Kenntnisse ver-
                         langen. Man kann die Menschen, die
                        solche Materialien hergestellt haben,
                      unmöglich als „gerade erst entwickelt“
                                                 bezeichnen.


                510 Atlas der Schöpfung
                     (Band 2)
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