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Raum für Zwischenformen und zwingt uns, das Entstehen der fortschreitenden Komplexität der Bilateria
                       (Bilateria=bilateral-symmetrisch gebaute vielzellige Tiere mit zentralem Nervensystem) zu überdenken.          39

                       In demselben Artikel bemerken die evolutionistischen Autoren, dass einige Taxa, die als Übergangsformen
                   zwischen Gruppen wie Schwämmen und Coelenteria (Korallen, Seeanemonen und Quallen) galten, wegen der
                   neuen Erkenntnisse der Genetik nicht mehr als solche angesehen werden können. Die Autoren sagen weiterhin,
                   dass sie die Hoffnung aufgegeben hätten, solche Familienstammbäume herleiten zu können:

                       Die neue molekularbasierende Phylogenie birgt mehrere wichtige Implikationen. Die bedeutendsten unter
                       ihnen sind das Verschwinden der "Zwischenformen" zwischen den Schwämmen und den Coelenteria und dem

                       letzten gemeinsamen Vorfahren der Bilateria oder der "Urbilateria". Eine Folge davon ist, dass wir nun eine
                       große Lücke haben in dem Teil des Stammbaums, der zu den Urbilateria führt. Wir haben die Hoffnung aufge-
                       geben, die Morphologie der Vorfahren der Coelenteria in einem Szenario rekonstruieren zu können, dass auf
                       sich graduell steigernder Komplexität der Anatomie ausgestorbener, "primitiver" Vorfahren beruht, eine allge-
                       mein übliche Hoffnung im früheren Entwicklungsdenken.           40




                       Trilobiten versus Darwin

                       Eine der interessantesten der vielen verschiedenen Arten, die plötzlich während des Kambriums auf der
                   Bildfläche erschienen, ist die der jetzt ausgestorbenen Trilobiten. Trilobiten gehörten zum Arthropoden Stamm

                   und waren sehr kompliziert aufgebaute Kreaturen mit hartem Panzer, gelenkigen Körpern und komplexen
                   Organen. Der Fossilienbestand ermöglichte es, detaillierte Studien der Trilobitenaugen durchzuführen. Das
                   Auge der Trilobiten besteht aus hunderten winziger Facetten, von denen jede einzelne zwei übereinanderlie-
                   gende optische Linsen enthält. Diese Augenstruktur ist ein wirkliches Schöpfungswunder. David Raup,

                   Professor für Geologie an den Universitäten Harvard, Rochester und Chicago sagt, "Die Trilobiten hatten vor
                   450 Millionen Jahren ein optimales Design, das einen gut ausgebildeten Ingenieur erfordern würde, wollte
                   man es heute entwickeln."     41
                       Allein die außergewöhnliche Struktur der Trilobiten entwertet den Darwinismus bereits, denn keine ver-
                   gleichbar komplizierte Lebensform mit ähnlichen Strukturen lebte in vorhergehenden geologischen Zeitaltern,
                   was beweist, dass die Trilobiten auftauchten, ohne einen Evolutionsprozess hinter sich zu haben. In einem

                   Science Artikel aus dem Jahr 2001 heißt es:

                       Kladistische Analysen des Arthropodenstammes offenbarten, dass Trilobiten, genau wie Krebse sehr weit ent-
                       wickelte "Zweige" des Arthropodenstamms sind. Doch Fossilien dieser angeblichen Arthropodenvorfahren gibt
                       es nicht. ...Selbst wenn Beweise für einen früheren Ursprung entdeckt werden sollten, bleibt es eine
                       Herausforderung, zu erklären, warum so viele Tiere am Beginn des Kambriums an Größe zugelegt und Panzer
                       erworben haben sollen.    42

                       Als Charles Darwin den Ursprung der Arten schrieb, war über die außergewöhnlichen Vorgänge des
                   Kambriumzeitalters nur sehr wenig bekannt. Erst nach Darwins Zeit gab der Fossilienbestand preis, dass das
                   Leben plötzlich im Kambrium auftauchte und dass Trilobiten und andere Wirbellose alle auf einmal ins Dasein
                   kamen. Daher konnte Darwin das Thema in seinem Buch nicht vollständig behandelt haben. Er hat es jedoch

                   angesprochen unter der Überschrift, "Über das plötzliche Auftauchen von Gruppen verwandter Arten in den
                   untersten bekannten Fossilienschichten", und er schrieb folgendes über das Silur-Zeitalter, ein Name, der zu
                   jener Zeit im wissenschaftlichen Sprachgebrauch noch das Kambrium umfasste:

                       Falls meine Theorie richtig sein sollte, ist es unzweifelhaft, dass noch bevor sich die erste, älteste Silurschicht ab-
                       gesetzt hat, lange Zeiträume vergangen sein müssen, so lang oder wahrscheinlich länger als das gesamte
                       Zeitintervall vom Silur bis zum heutigen Tag, und dass die Welt in dieser enormen Zeitperiode von Leben ge-
                       wimmelt haben muss. Auf die Frage, warum wir keine Spuren aus diesen äonenlangen urzeitlichen Perioden
                       finden, kann ich keine zufrieden stellende Antwort geben.       43

                       Darwin sagte demnach: "Falls meine Theorie richtig sein sollte, muss das Zeitalter (des Kambriums) voller
                   lebender Kreaturen gewesen sein." Für die Frage, warum es keine Fossilien dieser Kreaturen gab, versuchte er

                   in seinem Buch eine Antwort zu liefern, musste aber die Entschuldigung benutzen, "dass der Fossilienbestand
                   sehr lückenhaft ist."



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