Page 116 - Das Wunder der Stechmücke
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ADNAN OKTAR
Die gleiche Situation wie die des Auges trifft auch auf das
Ohr zu, d.h. das Gehirn ist gegen Ton genauso wie gegen Licht iso-
liert, es lässt keinen Ton eindringen. Daher herrscht innerhalb des
Gehirns absolute Stille, unabhängig davon wie laut es Außen auch
sein mag. Nichtsdestoweniger vernimmt man die schärfsten Töne
im Gehirn. Im Gehirn, das gegen jegliche Laute isoliert ist hört
man die Symphonien eines Orchesters und den Lärm einer beleb-
ten Strasse. Falls die Lautstärke innerhalb des Gehirns jedoch zu
dem entsprechenden Zeitpunkt mit einem hochempfindlichen
Gerät gemessen würde, würde sich zeigen, dass dort vollständige
Stille vorherrschte.
Wie im Falle der Bildtechnik werden seit Jahrzehnten
Anstrengungen unternommen eine originalgetreue Qualität in der
Tonwiedergabe zu erzeugen. Die Ergebnisse dieser Bemühungen
sind Tonaufzeichnungsgeräte, Hi-Fi Systeme und tonempfindli-
che Systeme. Trotz all dieser Technologie und der Bemühungen
von Tausenden von Ingenieuren und Fachleuten, die sich damit
beschäftigen ist bisher noch keine Tonwiedergabe gelungen, die
die gleiche Schärfe und Klarheit hätte wie die akustische
Wahrnehmung des Ohrs. Man wähle ein Hi-Fi System der höch-
sten Qualität, das vom größten Hersteller in der Akustik-Industrie
hergestellt wird – selbst in diesen Geräten geht ein Teil der
Tonqualität bei der Aufzeichnung verloren, und wenn das System
angeschaltet wird ist immer ein leises Nebengeräusch vorhanden
bevor die Tonwiedergabe beginnt. Die akustische Wahrnehmung
dagegen, die durch die Technologie des menschlichen Körpers
erzeugt wird, ist äußerst scharf und klar. Ein gesundes menschli-
ches Ohr vernimmt Töne niemals begleitet von Rauschen oder
atmosphärischen Nebengeräuschen wie ein Hi-Fi Gerät sie her-
vorbringt; es nimmt den Ton genau so wahr wie er ist, scharf und
deutlich. Dies ist immer so gewesen seit der Erschaffung des
Menschen.
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