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Nr. 3 Herbst 2019                                                                                       9.

            Alle  Bürger  der  Stadt  zum  Planer.  So  manch
            trafen  sich  einst  im  Pla-  schwierige   Gemeinde-
            nerstüberl.  Dort  konn-   sache  konnte  bei  einem
            te  man  die  Neuigkeiten  kleinen    Frühschoppen
            des  Tages  nicht  nur  er- leichter geklärt werden.
            fahren,  sondern  gleich
            durchdiskutieren.  Auch
            der Gemeinderat und die
            Bürgermeister     gingen
            oft  schon  am  Vormittag
                                                                    Eine  der  ältesten  Familien  Kitzbühels  ist  die  Familie
                                                                  Messner, die bereits über Generationen ein Goldschmie-
                                                                  degeschäft betreibt. Sie wissen noch die alten Gepflogen-
                                                                  heiten der Bürger in der Stadt, zum Beispiel, dass man die
                                                                  Faschingsmusik beim Rundgang durch die Stadt auf ein
                                                                  Schnapsl hereinbittet.

                                       Bäckermeister Josef Scher-
                                       zer am Weg zum täglichen
                                       Stammtisch  beim  Planer-
                                       stüberl  in  der  Vorderstadt.
                                       Dort  trafen  sich  der  Bür-
                                       germeister, der Pfarrer und
            Er war eine Institution für   namhafte  Geschäftsleute,
            sich - Carl Planer. Delika-  um  sich  auszutauschen.
            tessenhändler, Gastwirt und   Dazu gehörte auch das eine
            überzeugter Kitzbühler.    oder andere Kartenspiel.






                                                                   Markttag am Kirchbichl. Die feilgebotenen Waren konn-
                                                                  ten sich sehen lassen. Freilich unterschieden sie sich von
                                                                  den heutigen. Da gab es Sechter und Reifen zum Kasen,
                                                                  Kuhglocken,  Speck  und  geselchte  Würste,  Seidenbänder,
                                                                  Schürzen und Schultertücher aus Wolle und Prokat. So ein
                                                                  Markt war eine Augenweide.




             Nach dem Krieg gab es beim Planer einen Espresso aus
            einer speziellen Espressokaffeemaschine.




















             In der Innenstadt gab es vor 100 Jahren zwei Delikates-
            sengeschäfte. Einserseits das Geschäft Thurnher, dort wo
            heute die Volksbank ist, und andererseits das Geschäft von
            Carl Planer unmittelbar am Hauptplatz.
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