Page 13 - Ausgabe Nr_2019_03
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Nr. 3 Herbst 2019 13.
Das Gebet- dem Herrgott DANKE sagen
Ein reichlich gedeckter als dazugehörig hin. Aber
Mittagstisch, die Fami- wenn sie fragen, sollten
lie ist versammelt und wir ihnen plausibel die
hungrig. Doch ohne Ge- Geschichten erzählen,
bet wurde nicht zu essen warum dieser mutige
begonnen. Heute ist das Jesus in allen Wohnzim-
Tischgebet nicht mehr mern hängt und warum
„inn“, ja fast schon ein wir zu ihm beten können
bisschen peinlich, wenn und oft Hilfe empfangen
man das Kreuzzeichen dürfen. Die Grausamkeit
vor dem Essen macht. der Menschen stoppen,
Im Kindergarten und in und einen liebenden Sinn
Der Herrgottswinkel gehört
heute nur noch zur Tradi- Auf den höchsten Wegen
tion im „heiligen Land Ti- steht plötzlich ein Kreuz.
rol“. Oft ist der Jesus, wie Oft ist es mit Blumen ge-
hier auf dem Bild, nicht aus schmückt oder mit Anden-
Holz geschnitzt, sondern kenbildern versehen, die an
aus Gips. Die Anerkennung ein Unglück am Berg erin-
vor dem Leiden Christi wur- nern. Es finden sich immer
de noch verstärkt durch die wieder Menschen, die diese
realistische Farbgebung. Wegkreuze betreuen und sie
Die Ehrfurcht vor dem Ecce Vor dem Essen wurde ein Tischgebet gesprochen: vor dem Verfall bewahren.
Homo, dem das Blut über „Komm´Herr Jesus sei unser Gast und segne, Sie laden ein zum Verwei-
den Körper rann, war sehr was du uns bescheret hast.“ len, zum Gebet in schweren
groß. Die eigenen kleinen Stunden oder zum Dankesa-
Wewehchen verschwanden der Schule wird kaum Lieber Gott, gen. Die Menschen aus den
bei diesem Anblick auf der noch gebetet, man möchte wir danken Dir für den Bergen wissen den Beistand
Stelle und man besann sich ja keine Andersgläubigen reich gedeckten Tisch, des Herrgotts zu schätzen.
auf seine Eigenverantwor- der vor uns steht. Du
tung, Dinge in Ordnung zu kompromitieren. Auch versorgst uns mit allem, im Leben finden, dazu
bringen, nicht zu streiten das Kreuz ist weitgehend was wir brauchen! mahnen seine Leiden. Es
und mit seinen Mitmen- verschwunden, oder Lass uns die wäre gut, sich diese Tat-
schen höflich und gerecht hängt nach alter Tradition Menschen nicht verges- sachen wieder vor Au-
umzugehen. Lügen und be- noch am Haken. Die Be- sen, denen es nicht so gen zu führen. Vielleicht
trügen waren streng verbo- deutung schwindet. Liegt gut geht, würde dann auch unsere
ten und die Dankbarkeit für es an mangelnder Erklä- kleine Welt im „heiligen
das, was uns der Herrgott rung? Die Kinder neh- und lehre uns Land Tirol“ wieder etwas
schenkt hatte einen hohen men den Herrgottswinkel zu teilen.
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