Page 6 - Ausgabe Nr_2019_01
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                                                                             Der Mullbaron


                                                                                 TONI WIDMOSER
                                                                                 31.01.1939  -  17.10.2005
                                                                  rer herumzuführen. Kommt  in dankenswerter Weise die
                                                                  nicht  in  Frage!“,  wetterte  Bürgschaft.
                                                                  Tonis  Vater.  Toni,  damals  Die  BH  Kitzbühel  erteil-
                                                                  knapp 20 Jahre alt, bekam  te Toni am 13.05.1963 die
                                                                  die  Diskussion  in  der  Kü-  Konzession.   Gleichzeitig
                                                                  che  des  Elternhauses  mit.  wurde  in  den  Gemeinden
                                                                  Er war zu diesem Zeitpunkt  Kirchberg  und  St.  Johann
             Beim Fotografieren gab es freiwillige Helfer, im täglichen   bei seinem Vater als Fahrer  die  Hausmüllabfuhr  zur
                Einsatz stand Toni die ersten drei Jahre allein da.    und  Mechaniker  angestellt  Pflicht. So mancher Mitbür-
                                       Bis  zum  Anfang  der  60er   und  voll  Tatendrang.  Frei  ger war nicht begeistert dar-
                                                                  nach dem Motto: „ Ja dann  über und einige machten es
                                       Jahre  wurde  der  Restmüll
                                       vielfach  eingegraben,  bzw.   gründe  ich  halt  selbst  eine  Toni schwer. In den Kübeln
                                       illegal  verbrannt.  Die  Ver-  Firma“, kaufte er 1962 sei-  waren  oftmals  Steine  und
                                       treter  der  einzelnen  Ge-  nem Vater mit seinen weni-  Eisen, die er herausklauben
                                       meinden hatten Handlungs-  gen Ersparnissen einen alt-  musste, um das Auto nicht
                                                                  gedienten  LKW  Steyr  380  zu beschädigen.
                                       bedarf und so kam es, dass
                                       der  Kirchberger  Bgm.  bei   ab, für den die Firma MUT  Die  Anfangsjahre  waren
                                       Josef Widmoser, dem Vater   in  Stockerau  den  ersten  hart.  Er  war  täglich  ab  5
                                       von Toni und damals Fräch-  Aufbau für Müllabfuhrzwe-  Uhr früh alleine unterwegs,
                                       tereiunternehmer, vorstellig   cke montierte.  Um den Wa-  um  den  Müll  einzusam-
                                                                  gen  finanzieren  zu  können  meln. Von Vielen wurde er
                                       wurde,  um  anzufragen,  ob
                                       dieser nicht mit seinen Fahr-  brauchte es eine Bürgschaft  belächelt, von so manchem
                                       zeugen  bereit  wäre  Müll   der  Gemeinde.  Kirchberg  wegen  seines  „unsauberen
            Toni war ein aufgeweckter,   zu  verführen.  Toni´s  Vater   und  St.  Johann  waren  die  Geschäfts“ sogar verachtet.
            cleverer  Bursche.  Dass  er   erteilte  dem  Bgm.  prompt   ersten  beiden  Gemeinden,  Schon bald erhielt er seinen
            eine  Firma  gründen  will   eine  Abfuhr.  „Ja  was  war   denen Toni ein Angebot zur  Spitznamen:
            wußte er schon früh.       denn des, den Abfall ande-  Müllentsorgung   gemacht
                                                                  hatte und diese übernahmen  .....DER MÜLL TONI .....



















                Die Müllautobrigade konnte sich schon bald sehen lassen. Viele gute Mitarbeiter halfen dabei mit, das Geschäft
              zum Blühen zu bringen. Was niemand geglaubt hatte, im Müllgeschäft war bares Geld zu holen.  In den 80er Jahren
             war der Fuhrpark auf mehr als zwei Dutzend Autos angewachsen und 50 Leute standen auf der Lohnliste der Firma.


             w w w . o s p . t i r o l

                Wer die Pflicht hat Steuern zu zahlen,
                hat auch das Recht Steuern zu sparen!



                STEUERBERATUNGS-WIRTSCHAFTSTREUHAND GMBH
                6380 St. Johann i.T.   6370 Kitzbühel   6365 Kirchberg i.T.   6345 Kössen   6323 Bad Häring
                T +43 5352 628 50  T +43 5356 631 32  T +43 5357 38 22  T +43 5375 22 08   T +43 5332 228 88
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