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Oft gesehen –                                                                                                                                                                                                        Wohngebäude



                                                                                                                                                                                                                             V I L L A E P P
                                                                                                                                                                                                                             H U N O L D S T R A S S E 1 0
           nie entdeckt                                                                                                                                                                                                      1885 von Johann Nigler



                                                                                                                                                                                                                                   Unauffällig in der Hunoldstraße
                                                                                                                                                                                                                             gelegen, weist die schöne Villa einige archi-
                                                                                                                                                                                                                             tektonische Eigenheiten auf: Das einzige
                                                                                                                                                                                                                             Steinhaus Innsbrucks ist nach dem Vorbild
                                                                                                                                                                                                                             der italienischen Palazzi aus der Renais-
             Versteckter                                                                                                                                                                                                     sance erbaut, auf quadratischem Grundriss
                                                                                                                                                                                                                             werden drei Stockwerke von einem fl achen
             Blickfang in der                                                                                                                                                                                                Zeltdach gekrönt. Der Seifenfabrikant Alois
             Stadt                                                       Öffentliches Gebäude                                                                                                                                Epp ließ die Villa 1885 von Johann Nigler
                                                                                                                                                                                                                             errichten. Das etwas versteckte Juwel der
             von Haris Kovacevic                                         S TÄD T I SC H E S  HAL L E N B AD                                                                                                                  Innsbrucker Architektur wurde im Zweiten
                                                                         A M R A S E R S T R A S S E 3                                                                                                                       Weltkrieg stark beschädigt, 1955 aber
                                                                                                                                                                                                                             detailgetreu renoviert.
                                                                         1928/1929 von Fritz Konzert

                      Die Innsbrucker Architekturlandschaft ist               Der einfache Stil des städtischen Hallenbads in der Amra-
                      reich und bunt – auch abseits von Zaha Hadid,      ser Straße wird zur damals üblichen „neuen Sachlichkeit“ gezählt.
     38               David Chipperfi eld und Co. Verschiedene            Auf einem T-Grundriss stehen mehrere verschieden hohe Kuben                                                                                                                              39
                      Epochen schlugen sich in der Stadt nieder          nebeneinander. Das Besondere: Die Badehalle ist doppelge-
                      und hinterließen Spuren, die oftmals erst bei      schossig und von drei Seiten belichtet. Darüber hinaus weist das
                      genauerem Hinsehen erkennbar sind.                 Gebäude viele weitere Details auf, die dem ungeübten Auge erst
                                                                         bei genauerem Hinsehen auffallen, das Hallenbad aber zu den
                                                                         bedeutendsten Bauwerken Innsbrucks der 1920er-Jahre machen:
                                                                         etwa der seitlich gesetzte Treppenturm, das horizontale Gesims       Schulgebäude
                                                                         oder die für diese Zeit gängigen Flachdächer. In den 1960er- und     S C H U L E S T. N I K O L A U S
                                                                         1980er-Jahren wurde das öffentliche Bad renoviert, heute steht       I N N S T R A S S E 3 6
                                                                         es unter Denkmalschutz.
                                                                                                                                              1864 von Peter Huter dem Jüngeren


                                                                                                                                                    Inspiriert von der St.-Nikolaus-Kirche auf der
                                                                                                                                              gegenüberliegenden Straßenseite (heutige Pfarr-
                                                                                                                                              kirche), entstand 1864 die Schule St. Nikolaus im
                                                                                                                                              neugotischen Stil. Experten werden in der Skelett-
                                                                                                                                              bauweise, der vorherrschenden Vertikalität und der
                                                                                                                                              Verkleidung der Fassade mit Terrakotta Merkmale
                                                                                                                                              des bayrischen „Maximilianstils“ erkennen. Der
                                                                                                                                              Grund dafür: Peter Huter der Jüngere, Architekt und
                                                                                                                                              Erbauer der Schule, studierte in München und lernte
                                                                                                                              Illustrationen: Alina Klampfer  dort die auffällige Manier kennen, die auf König
                                                                                                                                              Maximilian II. zurückgeht. In dem Gemäuer ist heute
                                                                                                                                              die Tiroler Fachberufsschule beheimatet.
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