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                 Tabelle 3: Salutogenetische Ansätze nach Antonovsky

                     Optimierung                         Minimierung
                     Schutzfaktoren                      Risikofaktoren
                     Kohärenzgefühl                      Externe Risikofaktoren
                     Kontrollüberzeugung                 Rauchen,           Alkohol,
                     Verständnisfähigkeit                Hitze, Lärm
                     Selbstwirksamkeit
                     Widerstandsressourcen               Interne Risikofaktoren
                     Verhaltensstrategien                Erbgut, Disposition
                     Fitness                             Organschwächen
                     Unterstützung


                 3.   Fehlende Anpassungsleistung und Folgekosten

                 Die fehlende Anpassungsleistung von Arbeitnehmern an
                 steigende und wechselnde berufliche Anforderungen hat nicht
                 nur für die Betroffenen, sondern auch  für Betriebe und
                 Versicherungsträger            einen        hohen        Preis.        Kosten
                 unzureichender Adaption ergeben sich u.a. durch Zeiten von
                 Arbeitsunfähigkeit,                Produktivitätseinbussen                  im
                 Arbeitsumfeld und medizinische Behandlungskosten.  In einer
                 volkswirtschaftlich          angespannten        Situation      steht      die
                 Effizienz gesundheitlicher Versorgungsstrukturen auf dem
                 Prüfstand.       Gerade      psychosomatische         Erkrankungen       sind
                 dadurch gekennzeichnet, dass vom  Patienten körperliche
                 Beschwerden wahrgenommen werden, die zu teuren Doppel- und
                 Mehrfachuntersuchungen oder unwirksamen Behandlungsversu-
                 chen führen. Die Problematik einer kaum zu überschauenden,
                 insgesamt aber  eher unbefriedigend eingeschätzten Be-
                 handlung von wechselnden Symptomen wird durch die aktuelle
                 gesamtwirtschaftliche Situation akzentuiert. Während in den
                 70er     Jahren     in     Deutschland       nahezu     Vollbeschäftigung
                 herrschte, erreichte die Arbeitslosigkeit im vereinten
                 Deutschland 1997 Ihren Höchststand mit 4,4 Millionen
                 arbeitslos gemeldeten Personen. Die alte Rekordmarke wurde
                 in 2003 erneut erreicht, die Arbeitslosenquote stagniert
                 seitdem auf hohem Niveau. Nach  einer vom Robert-Koch-
                 Institut herausgegebenen Befragung (Grobe G., Schwarz F.W.,
                 2003) gaben Männer, die mehr als ein Jahr arbeitslos sind,
                 vier Mal so häufig einen weniger guten oder schlechten
                 Gesundheitszustand an, wie berufstätige Männer. Experten
                 deuten dies so, dass Krankheit oft zu Arbeitslosigkeit
                 führt, andererseits aber auch  Arbeitslosigkeit gesund-
                 heitliche Schäden verursacht. Beide Mechanismen legen eine
                 frühe medizinische Behandlung nahe, die darauf abzielt,
                 dass berufsbezogene Aspekte stärker gewichtet werden und
                 der Arbeitsplatz möglichst erhalten bleibt.

                 4.   Therapieverständnis und Umsetzung

                 In therapeutischer Hinsicht hat es sich bewährt, das Stö-
                 rungsverständnis der Betroffenen in eine Richtung zu erwei-
                 tern, welche dynamische Wechselwirkungen zwischen arbeiten-
                 den Menschen, Arbeitskontext und  berufsbezogene Störungen
                 fokussiert. Die Fragen nach der Ätiologie und nach mög-
                 lichen Abwehrmechanismen können am ehesten innerhalb eines
                 psychosozialen Bedingungsgefüges aufgegriffen werden, wel-
                 ches Ressourcen und Verhaltensaktiva aufzeigen kann.
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