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Sowohl Funktionsstörungen, als auch Aktivitäten und
Möglichkeiten der Teilhabe werden eingehend betrachtet.
Während einer stationären Rehabilitationsbehandlung können
berufsbezogene Interventionen durch verschiedene Berufs-
gruppen auf mehreren Ebenen vorgenommen werden (Abbildung
1). Die Vielfalt der Therapieoptionen verweist auf die Be-
deutung einer zuverlässigen und effektiven Indikations-
steuerung.
Abbildung 1: Auswahl berufsbezogener Interventions-
möglichkeiten
Gesundheitsvorträge
Psychosomatik-
Entspannungsfähig- seminare Rehabilitationsfachberatung
Psychoedukative
keit, Therapie Gruppen, u.a. Arbeitsplatzbesichtigung
von Begleiter-
krankungen, Arbeitshilfsmittel
Verbesserung Arbeitgebergespräch, u.a.
physischer Störungs-
Faktoren, u.a.
verständ-
nis
Dispo- Arbeits-
platz,
sition, Umfeld
biolog.
Faktoren
Angehöri- Arbeits
geninfo, -
Paartherapie,
Verhaltens- Ressourc belastu
aktiva, en,
Freizeit, soziale Arbeitsor-
Hobbys
Be- ganisation
Kommu-
nikation
Stressbewältigung
Kommunikation und Gespräche mit
Arbeitgeber,
Konfliktbewältigung, Schulungscenter,
Problemlösegruppe, u.a.
Soziales Kompetenz-
training, u.a.
In den Kliniken Daun – Am Rosenberg liegt ein spezielles
Behandlungsmodul für berufsbezogne Störungen vor. Der
Arbeitskontext, mit dem der Arbeitnehmer in Wechselwirkung
tritt, wird als dynamisches System verstanden. Die kon-
zeptionellen Schwerpunkte liegen in Bereichen, die als
besonders relevant für einen Erhalt des Arbeitsplatzes oder
eine berufliche Reintegration erachtet werden (Arbeits-
organisation, Kommunikation und Konfliktbewältigung, u.
a.). Im Behandlungsprogramm wird zwischen Basistherapie und
störungsspezifischen Angeboten, die erst nach gesonderter
Indikationsprüfung und auf Veranlassung von Bezugsarzt und
Bezugstherapeut stattfinden, differenziert. Die zahlreichen
Möglichkeiten berufsbezogener Interventionen legten nahe,
eine spezielle Abteilung für berufliche Reintegration zu
gründen (Kliniken Daun, 2003). Die Indikationssteuerung
erfolgt, abhängig vom Erwerbsstatus und in Rücksprache mit
dem Behandlungsteam, nach hausintern erstellten Leitlinien.