Page 78 - Bund der Steuerzahler in Bayern - Chronik 70 Jahre
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1949 Dr. Hermann Wunderlich 1961 Dr. Volkmar Muthesius 1982 Dr. Armin Feit 1994 Dr. Karl-Heinz Däke 2012 Reiner Holznagel
1949 1951 Professor Dr. Karl Bräuer 1971 Professor Dr. Willy Haubrichs 1992 Dr. Susanne Tiemann 2019
70 Jahre BdSt
Unsere Präsidenten
Professor Dr. Karl Bräuer (1881-1964) ist
Mitbegründer des Bundes der Steuer-
zahler. Als er 1949 als Achtundsechzig-
jähriger zum Bund der Steuerzahler
stieß, um diesen aus der Taufe zu he-
Dr. Hermann Wunderlich (1900-1974) ist der erste Präsident des ben, hat er sich als Ordinarius für Wirt-
Bundes der Steuerzahler. Er ist der eigentliche Erfinder und sein ers- schafts- und Finanzwissenschaften an
ter großer Förderer und Verfechter. Mit einer seltenen Beharrlichkeit der Technischen Hochschule Dresden
griff er den Gedanken aus, der fast allmächtigen Fiskalität eine Steu- und an den Universitäten Breslau,
erzahlerbewegung entgegenzustellen. Er fasste den Gedanken, Würzburg und Leipzig einen Namen
Landesverbände zu gründen und sie in einem Präsidium zusammen- gemacht. Ein Jahr nach der Gründung
zufassen. Er gelang ihm, diesen Gedanken so gut in die Tat umzuset- des Bundes der Steuerzahler wurde
zen, dass er sich in drei Jahrzehnten hervorragend bewährt hat. Wun- Bräuer zum Präsidenten gewählt. Seine elfjährige Amtszeit war geprägt vom
derlich gelang die Gründung des Präsidiums und der Landesverbände erfolgreichen Aufbau des Bundes der Steuerzahler, an dem er entscheidend
ohne nennenswerte Mittel. Er war der geborene Organisator und Anteil hatte. Als er 1961 im Alter von 80 Jahren sein Amt an Dr. Volkmar
drückte den Gebilden des Bundes der Steuerzahler von vornherein Muthesius übergab, blieb er dem Bund der Steuerzahler Baden-Württem-
seinen Stempel auf. Er war für den Verband ein beträchtlicher Verlust, berg als Vorstandsmitglied in aktiver Unterstützung verbunden.
dass Wunderlich schon 1951 wieder in die Privatwirtschaft zurück-
ging. Professor Bräuer trat an seine Stelle. Von Wunderlich hat der
Verband den Grundsatz übernommen, an dem er noch heute fest-
hält, dass der Staat nur so viel Geld ausgibt, wie er hat.
Dr. Volkmar Muthesius (1900-1979)
folgte als 61-Jähriger auf seinen im
80. Lebensjahr ausgeschiedenen Vor-
gänger Professor Dr. Karl Bräuer. Als
Präsident hat er über zehn Jahre hin-
weg der deutschen Steuerzahlerorga-
nisation das Gepräge gegeben. Sein wirtschaftliches Credo, das sich aus all
Die Gründer des Bundes der Steuerzahler: Dr. Her- seinen Leitartikeln für die Mitgliederzeitschrift „Der Steuerzahler“, aus seinen
mann Wunderlich (r.), erster Präsident des Verban-
des, mit Prof. Dr. Karl Bräuer, damals Vizepräsident, Reden und Büchern herauskristallisieren lässt, gipfelte in der Warnung vor zu
später langjähriger Präsident, nach Gründung des viel Staat. Von Günter Schmölders stammt der auf Muthesius gemünzte
Verbandes vor dem Stuttgarter Finanzministerium. Aphorismus von „zu viel Staat in der Wirtschaft, zu wenig Wirtschaft im
Staat“. Diese muthesianische Grundhaltung ist zum Kampfruf des Bundes der
Steuerzahler geworden.
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