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Aufenthaltsräumen mit Maskenpflicht in der Zweierteams und beinhaltete nebenher die taktische
momentan Viren lastigen Zeit sehr zu bevorzugen. Ausbildung, sowie Spezialisierungen im
Instrumenten- und Gebirgsflug. Es hört sich
umfangreich an und das ist es auch. Seien wir aber
mal ehrlich. Eine normale Berufsausbildung dauert
drei Jahre, ein Studium mindestens vier bis fünf. Und
wir sprechen hier schließlich vom extrem
verantwortungsvollen Beruf des Piloten. Das
Anforderungsprofil der DRF Luftrettung ist tatsächlich
sehr hoch. Als Zugangsvoraussetzungen gelten eine
aktive Verkehrspilotenlizenz (engl. Airline Transport
Pilot Licence) ATPL (H), wobei H für Helikopter steht
oder der CPL (H) (Commercial Pilot Helicopter) nach
EASA OPS (European Aviation Safety Agency),
mindestens 2000 Flugstunden auf dem
Teich mit Inhalt und Zugang zur Station Hubschrauber, wovon 1000 Flugstunden auf einem
Turbinenhubschrauber absolviert werden müssen. 20
Die Standardfrage, die sich bei ungewöhnlichen und
Nachtflüge sind genauso Voraussetzung wie 500
interessanten Berufen stellt, ist immer die Gleiche.
Stunden mit Hems- ähnlicher Tätigkeit (wird später
Wie kommt man auf die Idee, Pilot zu werden und das
beschrieben). Kleiner Vergleich zum Schmunzeln:
auch noch beruflich? Darauf folgt die nächste Frage:
meine Zahl der Flugstunden nähert sich der 100. Viele
Welchen Werdegang hat man vorzuweisen, da die
der Piloten, so wie auch Pascal Roth waren vor ihrer
Ausbildung zum Hubschrauberpiloten mit allen
Rettungstätigkeit im Privatsektor tätig, um
nötigen Qualifikationen ohne den reichen Erbonkel
Erfahrungen und Flugstunden zu sammeln. Pascal
finanziell kaum zu stemmen ist. Im Fall von Pascal
zum Beispiel, arbeitete auf Island im Bereich des
Roth lagen die fliegerischen Ambitionen bereits durch
Heliskiing, was heißt, er setzte verrückte reiche
die Segelfliegerei seines Großvaters klar auf der Hand,
Touristen in der Pampa ab, von wo aus sie
übersprangen die Generation seines Vaters und
versuchten, nicht zur nächsten Kundschaft der
zeigten sich wieder bei ihm selbst. Nachdem er die
ortsansässigen Flugrettung zu werden (Bitte den
Lizenz zum Segelflug erworben hatte, engagierte er
kleinen Scherz nicht übel nehmen).
sich mit 16 Jahren innerhalb der freiwilligen
Feuerwehr und kam zu der Erkenntnis, dass man zwei Ergänzend zur Organisation der DRF: Die Akademie
Hobbys prima innerhalb eines Berufs verbinden kann. der DRF Luftrettung als Vorzeigemodell arbeitet mit
Fliegen und helfen!!! Während der allgemeinen dem Lufthansa Aviation Training und dem Flight
Militärzeit, wählte er die Offiziersausbildung, die im Simulator, um seine Piloten durch regelmäßige
Anschluss zwei mögliche Szenarien bietet: Ab an die Weiterbildungen auf einem hohen fliegerischen
Uni und danach fliegen oder direkt die Ausbildung Standard zu halten.
zum Piloten absolvieren. Variante zwei hört sich kurz
und knapp an, ist es aber nicht. Neben einem halben
bis dreiviertel Jahr Theorieausbildung in den üblichen
Fächern wie Meteorologie, Navigation, Recht,
Flugzeugtechnik u.s.w. und den zusätzlichen Fächern
wie technisches Englisch, Flugfunkausbildung zum
AZF Flugfunkzeugnis, werden selbstverständlich auch
die physiologischen Eignungen der Pilotenanwärter
geprüft. Nach dieser Grundausbildung ging es für
Pascal nach Fort Rucker Alabama. Nach
ausreichendem Training im Simulator wurde dort
sofort im Zweischichtsystem mit dem praktischen
Fliegen begonnen. Zwischen 4 und 22 Uhr standen die Luftfahrtkarten, Wetter, Fluglageanzeiger
Schulmaschinen der Marke Bell 206 nicht still. Die
zehnmonatige Ausbildung erfolgte generell in festen