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□ ANFORDERUNGEN
        Die große Herausforderung:
 ■         Mit jungen Erwachsenen arbeiten!







        fl fl fl Die letzte Etappe als Junioren   eine Schlüsselrolle ein. Dasselbe gilt für die indi­
        Die bestmögliche individuelle Förderung ist ein   viduelle Förderung ambitionierter Spieler auf
        verbindliches Prinzip des Kinder- und Jugend­  der Schwelle zum Seniorenbereich.
        fußballs - egal auf welcher Alters- und Leis­  Beide Prozesse müssen in einem engen Mit­
        tungsstufe.                               einander von Trainer und Spielern ablaufen,
        Der Ausbildungsabschnitt „Spezialisieren" stellt in   denn das Bedürfnis nach Selbstbestimmung
        dieser Hinsicht besondere Anforderungen an je­  und Selbststeuerung der B- und A-Jugendlichen
        den B- und A-Juniorentrainer. Sein Ziel muss es   nimmt immer weiter zu.
        sein, jedem Spieler einen „individuellen Fein­
        schliff" zu geben, um ihn optimal auf die nächs­  Ein hilfreiches Instrument bei diesem Prozess
        te, ganz neue Etappe als Senioren-Vereinsfuß-   ist die kooperative Formulierung von heraus­
        baller vorzubereiten.                     fordernden, aber realistischen Zielen für das
                                                  Team und vor allem für jeden einzelnen Spieler.
        Fußballerische und vereinsstrategische    Diese individuellen und mannschaftlichen Ziele
        Vorbereitung auf den Seniorenfußball      helfen, den Trainings- und Ausbildungsprozess
        Primäres Ziel im B- und A-Juniorenbereich ist   zu planen und zu kontrollieren. Sie ermutigen
        deshalb eine intensive, anspruchsvolle und zu­  darüber hinaus dazu, nicht vorschnell aufzuge­
        gleich belastungsdosierte fußballspezifische   ben und stattdessen noch intensiver zu trainie­
        Vorbereitung auf Anforderungen im Senioren­  ren.
        bereich, die schwerpunktmäßig             Das gelingt umso besser, wenn Trainer/Spieler
        •  eine kontinuierliche Belastungssteigerung,  nicht ausschließlich ergebnisorientierte Ziele
        •  eine gezielte (positionsspezifischere) individuelle   formulieren (z. B. Meisterschaft, Sieg im nächs­
         Schulung in Offensive und Defensive unter größerem   ten Spiel, Stammplatz), sondern vorrangig
         Zeit- und Gegnerdruck und letztlich      •  aufgabenorientierte Ziele für das Team (wie z. B.
        •  die Vermittlung mannschaftstaktischer Abläufe und   taktisch diszipliniertes Verteidigen im Teamver­
         einer variablen Spielstrategie           bund, schnelles Spiel in die Spitze nach einer
        umfassen muss.                            Balleroberung) und für einzelne Spieler (wie
                                                  z. B. sicherer „1. Kontakt", präzises Passspiel
        Eine klare Vereinsstrategie muss diese reibungs­  möglichst nach vorne, Durchsetzungsvermögen
        lose Integration nachrückender Jugendspieler   bei Standards),
        rechtzeitig flankierend vorbereiten. Das setzt   •  trainingsorientierte Ziele wie eine kontinuierliche
        eine enge, offene und respektvolle Kooperation   Trainingsbeteiligung, ein regelmäßiges, zusätzli­
        zwischen dem Junioren- und Seniorenbereich   ches Selbsttraining, eine konzentrierte und en­
        voraus.                                   gagierte Trainingsarbeit auf stabilem Niveau so­
                                                  wie
        Klare Definition von Zielen               •  soziale und persönlichkeitsorientierte Ziele für das
        In diesen beiden höchsten Altersklassen nimmt   Team (z. B. eine positive Reaktion bei negati­
        der Trainer beim Aufbau funktionierender   vem Spielverlauf) wie für einzelne Spieler (z. B
        Teamstrukturen und einer spielstarken Einheit   ein klares Coachen der Mitspieler).
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