Page 208 - A und B Jugend DFB1_Neat
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           aaa individuelle taktik - angreifen
 | Individuelle Taktik - Angreifen









         aaa Einzelaktionen fördern!              1.  am Flügel (kurze Distanz)
        Wegen der enormen Bedeutung eines klugen   2.  am Flügel (größere Distanz)
        Agierens im 1 gegen 1 muss dieser Schwerpunkt   3.  im Zentrum (kurze Distanz)
        auch mit B- und A-Junioren regelmäßig, in kon­  4.  im Zentrum (längere Distanz)
        zentrierter Form und zielgerichtet trainiert wer­
        den.                                      Angreifer (bereits am Ball) mit Rücken
        Allerdings nimmt im Vergleich zu den vorherge­  zum gegnerischen Tor
        henden Altersklassen die positionsspezifische   In der zweiten Situation agiert der Angreifer mit
        Ausrichtung des 1 gegen 1-Trainings nochmals   Blick zum eigenen Tor und hat seinen Gegner im
        zu; denn die meisten Spieler sind schon relativ   Rücken. Auch diese Basissituation lässt sich
        konstant auf eine Spielposition festgelegt und   weiter aufschlüsseln.
        müssen hier „positionstypische'' Duelle bestrei­  Das erste Unterscheidungsmerkmal ist dabei,
        ten und gewinnen.                         ob der Angreifer bereits den Ball am Fuß hat
        Exakt diese 1 gegen 1-Situationen müssen die   oder eben nicht.
        Spieler trainieren, um im Detail taktisch immer
        cleverer und geschickter als ihre Gegner agie­  Ist der Angreifer am Ball, so kommt es auf die
        ren zu können                             konkrete Position dieser 1 gegen 1-Konstellation
                                                  auf dem Feld an:
        Das 1 gegen 1 in der Offensive            1.  Angreifer im Zentrum mit dem Rücken zum Tor des
        Mit Blick auf die einzelnen Spielpositionen lässt   Gegners
        sich die 1 gegen 1-Situation weiter ausdifferen­  2.  Angreifer am Flügel mit dem Rücken zum Tor des
        zieren.                                   Gegners
                                                  Aus dieser Situation ist ein direkter Durchbruch
        Frontales 1 gegen 1                       zum Tor des Gegners weit schwerer als beim
        In dieser Situation stehen sich Angreifer und   frontalen 1 gegen 1.
        Verteidiger frontal gegenüber, deshalb auch   Deshalb hat der Angreifer vor allem das Ziel,
        „Frontales 1 gegen 1''.                   sich im 1 gegen 1 (oder auch 1 gegen 2) zu be­
        Ein versierter Angreifer hat hier Vorteile ge­  haupten und den Ball zu sichern, um auf eine
        genüber dem Verteidiger: Er erkennt dessen Ak­  bessere Angriffschance zu warten bzw. nach­
        tionen und Bewegungsrichtung und kann, wenn   rückende Mitspieler ins Spiel zu bringen.
        er mit dem Ball Tempo aufnimmt, den Gegner
        überlaufen.                               Angreifer mit Rücken zum gegnerischen
        Das individualtaktisch richtige Agieren in die­  Tor fordert ein Zuspiel
        sem „Frontalen 1 gegen 1" variiert nochmals je   Auch hier agiert der Angreifer mit Blick zum
        nach situativen Gegebenheiten: Spielt sich der   eigenen Tor und hat seinen Gegner im Rücken.
        Zweikampf z. B. am Flügel oder im Zentrum ab   Der große Unterschied: Er ist (noch) nicht am
        und ist der Abstand zum Gegner gering oder   Ball und muss das Zuspiel durch taktisch ge­
        größer?                                   schicktes Freilaufen und Anbieten fordern.
        Wir differenzieren somit in:              In einem weiteren Schritt kann man dann nicht
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