Page 26 - Pohadka - Ein Märchen in Bildern, Worten und Musik
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Da kamen die Verfolger auf frischer Spur zum Wald. Als sie im
               Wald das Pferd mit den zwei Reitern erblickten, machten sie sich

               an ihre Verfolgung. Der Wald aber erstreckte sich bis zum Ein-
               gang des unterirdischen Reichs. Die Verfolger jagten dahin, doch

               das Ross galoppierte vor ihnen hinweg. Bald schien es zum Grei-
               fen nah zu sein, bald entschwand es. Doch was war das?

               Plötzlich befanden sie sich am Eingang von Koschtschejs Zaren-
               reich, genau an dem Platz von welchem sie zur Verfolgungsjagd

               aufgebrochen  waren.  Da  verschwand  die  Erscheinung,  es  gab
               weder Ross noch Reiter noch dämmernden Wald.

               Wieder erschienen sie vor dem Koschtschej mit leeren Händen.
               Wie ein Kettenhund begann da der Koschtschej hin und her zu

               laufen. „Der Gauner, ich werde ihn schon kriegen! Schnell, ein
               Pferd! Selbst werde ich losreiten. Wollen wir doch einmal sehen,

               wie er sich vor mir verstecken will!“


               Wieder flüsterte da Marja leise: „Ich höre Pferdegetrappel“. Und
               wieder antwortete Ivan ihr: „Sie kommen, sie sind schon nah“.

               „Wehe uns! Denn das ist der Koschtschej, mein Vater selbst“,

               sagte Marja mit bebender Stimme. „Doch an der ersten Kirche
               endet sein Reich. Über die Kirche hinaus wird er sich nicht zu

               reiten wagen. Reiche mir dein Kreuz mit den Reliquien“. Marja
               folgend, nahm Ivan das goldene Kreuz von seinem Hals und leg-

               te es in ihre Hand. Augenblicklich verwandelte sie sich in eine
               Kirche, Ivan in einen Mönch und das Pferd in einen Glocken-

               turm.




















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