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Raum entwickeln, umbau lenken | 17
Drei Fragen an ...
Brigitte Scholz
Welche Ziele und Schwerpunkte verbergen sich hinter dem projekt der
Stadtstrategie „Kölner perspektiven 2030+“?
Mit der Stadtstrategie „Kölner Perspektiven 2030+“ sind wir in Köln unseren
ganz eigenen Weg, man kann auch sagen den Kölner Weg, der Konzeptentwick-
lung gegangen. Den Kern der Stadtstrategie bilden die „360-Grad-Perspektive“
und die „Stadträumliche Perspektive“. Die „360-Grad-Perspektive“ befasst sich
mit allen Handlungsfeldern der Stadtentwicklung und formuliert ein Ziel-
gerüst für die zukünftige Entwicklung Kölns aus fünf Leitsätzen, denen 27 Ziele
zugeordnet sind. Die „Stadträumliche Perspektive“ zeigt, wie sich die Kölner
Stadtstruktur in ihrer räumlichen Dimension weiter entwickeln muss. Fünf
Zielkarten zu den Themen „Wohnen“, „Wirtschaft“, „Soziales, Kultur und
Bildung“, „Mobilität“ sowie „Grün und Klima“ visualisieren konkrete Strategien
für die stadträumliche Entwicklung. Dabei berücksichtigen wir ganz besonders
das knappe Flächenangebot und die Flächenkonkurrenzen. Im „räumlichen
Leitbild“ sind beispielsweise Aussagen zu angestrebten Siedlungsdichten sowie
größere Entwicklungsprojekte wie Kreuzfeld oder der Deutzer Hafen abstrahiert
dargestellt. Auch die Kölner Zukunftsräume, wie den linksrheinischen Kölner Brigitte Scholz
Norden und den Porzer Süden mit der Erweiterung Zündorfs, verorten wir hier. Leiterin amt für Stadtentwicklung
und Statistik der Stadt Köln
Welche Rolle spielt das Umland und die Region Köln/Bonn im prozess?
In der Stadtstrategie „Kölner Perspektiven 2030+“ wurden bereits zentrale
Aussagen des Agglomerationskonzepts (wie z. B. der rechtsrheinische Entwick-
lungskorridor entlang der Frankfurter Straße) aufgegriffen. Wir haben hier fest-
geschrieben, dass Köln seine Zusammenarbeit mit der Region weiter stärkt. Die
Herausforderungen als Metropole in einer Wachstumsregion können wir nur
mit der Region gemeinsam meistern. Hierfür werden wir die bereits intensive
und konstruktive Zusammenarbeit auf Ebene der StadtUmland-Verbünde weiter
verstetigen mit dem Ziel, langfristig tragfähige Arbeits- und Entscheidungsstruk-
turen zu schaffen. Dies beinhaltet die Öffnung für neue Modelle der Kompe-
tenzteilung und die Förderung integrierter Planungsverfahren in gemeindeüber-
greifenden Planungsräumen, welche die Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung,
Mobilität und Verkehr, die Sicherung zusammenhängender Freiräume sowie
Strategien zur regionalen landwirtschaftlichen Versorgung und zur Anpassung an
den Klimawandel in ihren Wechselwirkungen berücksichtigen. Das Agglomera-
tionskonzept wird hierbei als maßgebliche Schnittstelle zur regionalen Entwick-
lung aufgegriffen und in unser Handeln integriert.
Wo sehen Sie Bezüge und Schnittstellen zum prozess „agglomerations-
programm Region Köln/Bonn“?
Die Bezüge und Schnittstellen sehe ich zu einem großen Teil in der Sied-
lungsentwicklung im Übergangsbereich zu den Nachbargemeinden, dem
daran angepassten Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowie bei der Planung von
interkommunalen Gewerbe- und Industriegebieten in der Region. Aufbauend
auf bereits bestehenden Kooperationen mit unseren links- und rechtsrheinischen
NachbarInnen werden wir uns dafür einsetzen, dass zentrale Prinzipien der
einzelnen Teilstrategien im Agglomerationsprogramm als Impulsprojekte weiter
ausgearbeitet und operationalisiert werden. www.stadt-koeln.de