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Regionale Klimawandelvorsorgestrategie (KWVS)
In der Region Köln/Bonn zeigen sich Phänomene des Kli-
mawandels aufgrund der starken landschaftlichen Heteroge-
nität auf sehr unterschiedliche Art und Weise: Starkregen-
ereignisse im Süden der Kölner Bucht, die kleine Bäche in
reißende Flüsse verwandeln, Niedrigwasser auf dem Rhein,
das die Schifffahrt zum Erliegen bringt, Wasserknappheit in
den Talsperren des Bergischen Landes, Hitzebelastungen in
den innerstädtischen Quartieren, die gesundheitliche Pro-
bleme verursachen, oder lange Trockenzeiten in der Börde,
die die Ernte gefährden. Auch die Wälder im Bergischen sind
zunehmend negativ betroffen. Lange Trockenphasen führen
zu einer Vitalitätsabnahme vor allem beim Fichtenbestand.
Die milden Winter fördern darüber hinaus die Ausbreitung
von Schädlingen wie dem Borkenkäfer. Die Kombination
aus Totholz und trockenen Böden führt dazu, dass auch die
Waldbrandgefahr deutlich ansteigt.
Die betroffenen Kommunen, AufgabenträgerInnen und
AkteurInnen haben daraufhin erste Lösungsansätze zur niedrigwasser am rhein
Anpassung an die Klimafolgen entwickelt. Sie leiteten sich © Region Köln/Bonn e. V.
aber bislang noch nicht aus einem Gesamtkonzept ab, das
die thematischen und räumlichen Herausforderungen auf nungsbild über die wesentlichen Auswirkungen, Ursachen
der regionalen Ebene zusammenhängend betrachtet und und Lösungsansätze. Vor diesem Hintergrund entwickelte
damit als gemeinsame Handlungs- und Entscheidungs- die Region Köln/Bonn die Regionale Klimawandelvorsorge-
grundlage herangezogen werden konnte. Dafür mangelte strategie (KWVS) (siehe S. 57).
es unter anderem an einer regionsweiten Analyse der vor- Die Erarbeitung der Strategie umfasste einen fachlichen Dis-
aussichtlichen Klimaveränderungen und regionalen Ver- kussions- und Dialogprozess, der die Kommunen, Kreise und
letzlichkeiten. Über die direkt von den Klimaereignissen Fachplanungen für den präventiven Umgang mit Klimafol-
betroffenen Teilräume hinaus existierte in der Region Köln/ gen sensibilisieren und diesbezüglich unterstützen sollte. Die
Bonn damit lange kein hinreichendes Bewusstsein für die Entwicklung der KWVS wurde über den EFRE-Projekt-
Folgen der Klimaveränderungen und kein regionales Mei- aufruf „Regio.NRW“ zu 50 Prozent von der EU und
Wir haben die Ergebnisse der KWVS als shape-files im Geoportal des
Rhein-Erft-Kreises veröffentlicht. Ziel ist es, die zehn Kreis-Kommunen auf
die erarbeiteten Ergebnisse hinzuweisen und einen direkten Zugang zu den
dabei erstellten Geodaten zu ermöglichen. Die Kommunen können über die
verschiedenen Ansichten die Schwerpunkte der Klimaanpassung für ihre
Flächen erkennen und die Planung entsprechend ausrichten, wenn es um
die zukünftige Nutzung ihrer Flächen geht. Auch der Rhein-Erft-Kreis wird
die Ergebnisse zum Beispiel bei der Landschaftsplanung intensiv nutzen.
Dr. sabine Müller
Leiterin amt für Kreisentwicklung
und Ökologie Rhein-Erft-Kreis www.www.rhein-erft-kreis.de