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4 | Region KÖLn/Bonn
Zur Lage der Region
stephan santelmann
Vorstandsvorsitzender Region Köln/Bonn e. V. /
Landrat Rheinisch-Bergischer Kreis
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, das Jahr 2020 war ein Jahr wie
kein anderes zuvor in der Vereinsgeschichte. Der ausbruch der
Corona-pandemie hat auch die Region Köln/Bonn vor enorme Her-
ausforderungen gestellt. alle Lebens- und viele politikbereiche
wurden erfasst. Welche auswirkungen hat dies auf die Vereinsar-
beit gehabt?
Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen eine regionale Dimension
und konkrete Auswirkungen vor Ort in den Kommunen sowie Kreisen. Die
Notwendigkeit, sich abzustimmen und gemeinsam zu agieren – z. B. beim In-
fektionsgeschehen oder bei der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung – hat
gezeigt, wie stark die Region miteinander verwoben ist. Insbesondere in Jah-
reszeiten, in denen gutes Wetter ermöglichte, temporär aus dem Lockdown
„zu flüchten“, war eine sehr starke Frequentierung der Landschafts- und Nah-
erholungsbereiche der Region zu beobachten. Und dies hat dann unmittelba-
re Auswirkungen auf die Vereinsarbeit. Die verstärkte Nutzung und zum Teil
(Über-)Beanspruchung einzelner Landschaftsräume und Infrastrukturen ist
ein Thema, bei dem es gilt, kurz- und mittelfristig diese Ansprüche von Na-
tur und Landschaft und der regionalen NutzerInnen in Einklang zu bringen.
Der Region Köln/Bonn e. V. ist über sein Fördermittelmanagement COMPASS
auch etablierter Partner bei der Information über Förderangebote in der Region.
Auch hier hat die Pandemie direkte Auswirkungen auf die Vereinsarbeit gehabt.
So hat der Verein bei der Koordinierung von Soforthilfemaßnahmen und entspre-
chenden Programmen geholfen, vor allem für die Wirtschaft und im Kulturbereich.
Die strukturellen Folgen der Pandemie für die öffentlichen Haushalte und die
kommunale Daseinsvorsorge werden sich mittelfristig zeigen. Daher erwarten
wir diesbezüglich in Zukunft weitere Maßnahmen und Programme, die es über
COMPASS zu begleiten gilt. Es ist absehbar, dass erneut Konjunkturpakete auf-
gelegt werden, die vor allem auf die Kommunen ausgerichtet sind.
Konnte die geplante Vereinsarbeit 1:1 umgesetzt werden?
Wir hatten zeitlich gesehen das Glück, dass wir mit den beiden regio-
nalen Dachstrategien Agglomerationskonzept und Klimawandelvorsorge-
strategie in 2019 „gelandet“ sind und im vierten Quartal 2019 schon be-
gonnen haben, diese Konzepte sehr intensiv in der Region zu diskutieren.
Daran konnten wir zu Beginn des Jahres 2020 nahtlos anknüpfen; über den
Sommer und in den Herbst hinein gab es dann wieder zahlreiche Termine
vor Ort. Auch mit Blick auf die nach der Kommunalwahl in 2020 neu kon-
stituierten Räte, Kreistage und Fachausschüsse werden die Konzepte vor Ort
in der Region erörtert, um Kooperationen und konkrete Projekte abzuleiten.
2020 bildete zugleich den Startpunkt für das sogenannte Agglomerationspro-
gramm, das auf die Umsetzung der Dachstrategien in konkreten Projekten abzielt.
Die Themen dahinter, wie z. B. eine nachhaltige, regional abgestimmte Siedlungs-
und Mobilitätsentwicklung oder der Schutz und die Weiterentwicklung