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BEricht üBEr das GEschäftsjahr 2020 | 7
reich Wasserstoff bis hin zur konkreten Förderung von Fahrradinfrastrukturen
ist ein deutlicher, bisweilen unübersichtlicher Zuwachs an Förderangeboten zu
verzeichnen. Aufgabe des Vereins ist es, hier den Überblick für seine Mitglieder
zu behalten und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Region für diese
Fördermittel „annahmefähiger“ wird.
Das heißt, dass sich die Region auf diese Situation dauerhaft ein-
stellen muss und auch entsprechende organisatorische Konse-
quenzen trifft?
Ja, genau. Wir haben im Rahmen einer Sonder-Vorstandspost im September
2020 einen Prozess angestoßen, um in der Region Köln/Bonn den Ausbau soge-
nannter „Förderknoten“, sowohl auf kommunaler, als auch auf der Netzwerke-
bene von Forschung und Wirtschaft, voranzutreiben. Oftmals scheitert es nicht
an Förderangeboten, sondern eher an den entsprechenden Strukturen und Kapa-
zitäten vor Ort, um diese auch anzunehmen. Unserer Auffassung nach müssen
wir die Inanspruchnahme von Fördermitteln stärker im Kontext der normalen
„Pflicht“-Bereiche der kommunalen Haushalte denken. Sprich, Fördervorhaben
sind keine „Zusatzaufgaben und Luxusprojekte“, sondern sie helfen, die Pflicht-
und Daseinsvorsorgeaufgaben der kommunalen Hand zu bewältigen und damit
die Region zukunftsfähig zu machen. Dies erfordert bei unseren Mitgliedern und
Partnern entsprechende organisatorische Vorkehrungen, die wir gerade in der Re-
gion sehr intensiv motivieren und betreuen.
Wie sehen Sie die weitere Vereinsarbeit und was wünschen Sie
sich für 2021?
Wir gehen im Jahr 2021 mit großen Schritten auf unser 30-jähriges Vereinsju-
biläum zu, das wir im Jahr 2022 begehen. Es zeigt sich, dass sich der Region Köln/
Bonn e. V. in den letzten Jahren, auch Dank der sehr kooperativen und vertrau-
ensvollen Arbeit im Vorstand und zwischen unseren Mitgliedern, entscheidend
weiterentwickelt hat. Als Regionalmanagement leistet der Verein die Abstimmung
und Koordination zwischen den Mitgliedern und regionalen Akteuren sowie im
Verhältnis zu Land, Bund, EU. Aber vor allen Dingen wirkt der Verein operativ
bis auf die Ebene einzelner Projekte vor Ort in der Region. Gerade diese Projekt-
und Umsetzungsorientierung wird, verzahnt mit dem Fördermanagement COM-
PASS, noch gewichtiger werden. Es ist gut, mit dem Agglomerationsprogramm
einen gemeinsamen Rahmen zu entwickeln, flankiert von den beiden Struktur-
programmen im Rheinischen Revier im Westen und der REGIONALE 2025 im
Osten der Region. Ich persönlich bin überdies froh, dass wir mit den Kreisen
Ahrweiler, Euskirchen und Düren als Gastmitglieder im Region Köln/Bonn e. V.
wichtige Räume mit am Tisch sitzen haben, die mit uns strukturell eng verwoben
sind. Auch diese Kreise sind von den zuvor skizzierten Entwicklungen im positi-
ven Sinne betroffen und können sich nun noch stärker mit uns kooperativ und
projektbezogen abstimmen und verzahnen. Nicht zuletzt haben wir auch nach
der Kommunalwahl eine sehr gute Perspektive, die politischen Zielsetzungen an
vielen Stellen mit in reale Projekte zu „übersetzen“. Wichtige Grundlage hierfür
ist die langjährige Vertrauensbasis, die der Region Köln/Bonn e. V. hat. Ohne die
ausgeprägten Netzwerke und die Zusammenarbeit miteinander auf Augenhöhe
wären diese Entwicklungen so nicht möglich. Vor dem Hintergrund wünsche ich
mir für 2021 eine klare Fortführung des eingeschlagenen Weges. Der Verein ist
sehr gut aufgestellt und ich bin froh, dass wir nun konsequent weiter in Richtung
Projekte und ihre Umsetzung arbeiten können.
Herr Vorsitzender, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.