Page 111 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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Kontakte, schulischer Leistungen und der Fähigkeit, mit
Stress umzugehen, ein ursächlicher Zusammenhang be-
steht.
In einer gesunden Bindung sind zwei Elemente ent-
scheidend: zum einen, dass die Bezugspersonen des
Kindes ihm eine sichere Basis schaffen, und zum ande-
ren, dass sie das Kind ermutigen, von dieser Basis aus
auf Erkundungen zu gehen. Eine solche Bindung gibt
dem Kind die beste Lern- und Entwicklungsgrundlage
und rüstet es für erfüllende Beziehungen im Erwachse-
nenleben.
Auch wenn der Nutzen dieser frühen Bindungen sehr
betont wird, so können auch später sichere Bindungen
entstehen. Eine Mutter kann z. B. nach der Geburt von
ihrem Baby getrennt werden, weil eines von beiden me-
dizinische Versorgung braucht. Psychologen und Fami-
lientherapeuten bestätigen, dass die Sicherheit eines
Kindes durch ständig wiederkehrende Fürsorge wächst,
und dass die Gesamtheit der Fürsorge, die ein Kind er-
hält, einen unsicheren Start wettmachen kann.
BINDUNGEN FÖRDERN
Die Bindung zwischen Bezugsperson und Säugling
wird durch unzählige Interaktionen im täglichen Leben
gestärkt. Blickkontakt, Körperkontakt und Gespräche
sind dabei besonders wichtig.
Blickkontakt
Obwohl das Sehvermögen eines Säuglings noch nicht
voll entwickelt ist, spricht er auf Gesichter und Bewe-
gungen an. Er kann seinen Blick gut auf Dinge konzent-
rieren, die etwa 20 bis 25 cm von seinem Gesicht ent-
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