Page 139 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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in der Pubertät enorme physische und emotionale Ver-
               änderungen, die sie launisch oder schwierig machen
               können. Eltern können den Weg ebnen, indem sie sich
               um Toleranz und Sensibilität bemühen. Manche Jugend-
               liche neigen jedoch zu Depressionen und es ist wichtig,
               die Anzeichen hierfür zu erkennen.


                                   Eine neue Beziehung
                  Wenn ein Jugendlicher selbstsicherer wird und seine
               eigene Persönlichkeit entwickelt, verschiebt sich die
               Rolle der Eltern: Sie sind nun weniger Lehrer eher
               Freunde. Dementsprechend kann der Jugendliche eine
               andere Beziehung zu seinen Eltern aufbauen als in der
               frühen Kindheit. Das kann für beide Seiten nützlich
               sein; die Eltern können z.B. das Verantwortungsbe-
               wusstsein und das Selbstwertgefühl des Kindes steigern,
               indem sie es in familiäre Entscheidungen mit einbezie-
               hen. Umgekehrt kann der Jugendliche die Eltern entlas-
               ten, indem er einige Haushaltspflichten übernimmt. Es
               ist allerdings wichtig, dass die Eltern ihrem Kind weiter-
               hin seelischen Beistand bieten, auch wenn es noch so
               unabhängig erscheinen mag.


                                  Toleranz ist notwendig
               Gefühlsbetontes Verhalten wie Streiten und Schmollen
               ist ein verbreiteter Ausdruck für die Emotionen der Tee-
               nager. Ein gewisses Maß an abwehrender Haltung ist
               normal und notwendig, wenn Jugendliche eigenständige
               Charaktere, Meinungen und Ansichten entwickeln sol-
               len, die ihnen in der Erwachsenenwelt Kraft geben wer-
               den. Einige Forschungen weisen darauf hin, dass beson-
               ders die Jugendlichen, die sich ihren Eltern in den frühen

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